Fünf besinnliche Minuten

Meine Lieben,

in der Hektik des Tages, da nehme ich mir täglich fünf besinnliche Minuten. Besonders einfach ist es da, wenn ich unterwegs bin und es mir möglich ist, eine Kerze zu spenden und meinen Gedanken nachzuhängen.

Ist es nicht ungewöhnlich, dass einem fünf besinnliche Minuten am Tag manchmal als nicht annehmbar vorkommen? Bevor ich begann zu meditieren, da habe ich so oft gedacht, wann soll ich das auch noch machen, das Meditieren? Morgens, kurz nach dem Aufstehen, war es mir nicht möglich, denn ich schlafe einfach zu gerne. Nach dem Frühstück, da drückt mich der Bauch, da geht das mit dem Meditieren auch nicht. Vor der Arbeit oder nach der Arbeit, das war für mich undenkbar zu entspannen, da ich in der größten Hektik meines Tages steckte. Ich bekam diese fünf Minuten einfach nicht hin.

Dann begann ich meine Ausbildung zur Entspannungspädagogin und diese enthielt ein regelmäßiges autogenes Training während des Tages und vor dem Einschlafen. Angefangen habe ich mit dem autogenen Training vor dem Einschlafen. Hier erschienen mir die besinnlichen fünf Minuten am besten einzurichten. So war es dann auch letzt endlich. Ich schlief nicht wie erwartet ein, sondern genoss meinen Durchlauf der Entspannung den ganzen Körper hindurch. Einmal damit angefangen, empfinde ich die Entspannung beim autogenen Training auch nach der Mittagszeit als sehr willkommen, egal ob mein Bauch voll oder nicht voll ist. Mag mein Körper auch müde sein, mein Geist ist spätestens nach diesen besinnlichen fünf Minuten wieder fit.

Manchmal kommen sie unverhofft, diese fünf besinnlichen Minuten. Auf der Radtour in der letzten Woche hielten wir für ein Kaffeepäuschen, was bei mir natürlich ein Teepäuschen ist, am Bauernhofcafe Belustedde in Haltern am See an. Der Kuchen war, wie schon des Öfteren, wirklich genial und Kaffee und Tee ließen auch nicht zu wünschen übrig. Besonders aber hat es mir die kleine Kapelle angetan, die die Familie dort auf ihrem Hof errichtet hat.

Fünf besinnliche Minuten, um eine Kerze anzuzünden, finden sich immer. In meinen Gedanken zu versinken, bei mir zu sein und zu gedenken, das gehört einfach dazu. Einmal hatte ich das Glück, meinen Papa dabei zu haben. Er setzte sich an die Orgel, gab den Ton an und wir konnten ein kleines Liedchen unter seiner Begleitung anstimmen. Auch das sind besinnliche fünf Minuten.

Findet fünf besinnliche Minuten am Tag für euch, das wünscht euch,

Eure Birgit