Meine Lieben,
die Woche ließ sich so gut an und dann, am Dienstag, hat mein Lieblingsmann gerade noch einmal die Kurve gekriegt. Er landete im Krankenhaus mit einer Blutvergiftung, was zu diesem Zeitpunkt niemand wusste.
Am Montag, da hatten wir noch so richtig Spaß. Wir gingen in unserem kleinen Einkaufszentrum erfolgreich shoppen und vergnügten uns wegen unserer zahlreichen Einkäufe. Auch den Abend ließen wir bei einem netten Film ausklingen bevor wir früh ins Bett gingen.
Am Morgen schon stand mein Lieblingsmann früh morgens auf. Er, ein Mensch bei dem alle menschlichen Bedürfnisse völlig regelmäßig ablaufen, hatte Schmerzen beim Toilettengang. Vor zwei Jahren hatte er eine Männerkrankheit, eine Entzündung der Prostata. Die Heilung überprüft sein Arzt engmaschig, so dass eigentlich nichts passieren kann. Vorsorglich lagerten Tabletten in unserem Arzneikasten, doch als diese um 14 Uhr nachmittags immer noch nicht wirkten, da habe ich mir meinen Andi geschnappt und wir sind ins Krankenhaus gefahren.
Körperlich wurde ihm dort schnell geholfen, dass er Wasser lassen konnte. Er bekam sofort Antibiotika und das sollte es eigentlich gewesen sein. So weit, so gut. Doch in der Nacht stellt sich heraus, dass wir fast zu spät ins Krankenhaus gekommen sind. Mit 42 Grad Fieber wehrte sich der Körper gegen eine Blutvergiftung. Der Doktor Chef meinte, dass ihn drei Stunden vom Tod getrennt haben. Mein Mann meint dazu, ich habe ihm den A… gerettet, durch meine zupackende Art. Ich meine, dass die Frau Doktor, die ihn in die Klinik aufgenommen hat, ihm durch Schwerstarbeit in der Nacht geholfen hat, dass er die Kurve kriegt. Ein Rädchen griff ins andere, dass mein Lieblingsmann unter den Lebenden weilt.
Das hat mich die ganze Woche beschäftigt und es beschäftigt mich immer noch. Seit ich weiß, dass mein Andi gerade noch so die Kurve gekriegt hat, seit dem fühle ich mich völlig ausgelaugt. Diese Gedanken, was wäre wenn, die versuche ich abzuschütteln, denn es ist ja noch mal gut gegangen, wie man so schön sagt. Doch den Gedanken, dass er dem Teufel von der Schippe gesprungen ist, der verfolgt mich schon sehr.
Ich bin nahe am Wasser gebaut. So sehr freue ich mich über die vielen lieben Menschen, die sich nach ihm erkundigen, ihm gute Besserung wünschen und ihn besuchen. Es tut so gut zu sehen, wie sehr er geschätzt wird. Gut tut es auch, dass sich der ein oder andere nach mir erkundigt, wie ich so alles weggesteckt habe. Irgendwie noch nicht so gut, merke ich dann. Ich denke, das wird erst dann, wenn ich meinen Andi wieder zu Hause habe.
Es war wirklich knapp, dass er die Kurve gekriegt hat. Unsere Söhne, die sonst das Krankenhaus meiden wie der Teufel das Weihwasser, wechseln sich ebenso beim Besuchen ab, wie der Rest der Familie. Schön, dass die Familie und die Freunde zur Stelle sind, wenn wir sie brauchen. Wie oft mir in den vergangenen Tagen ein „Danke“ durch den Kopf ging, das kann ich kaum zählen. Auch eine dicke Kerze zünde ich regelmäßig an, wenn ich zwischen Krankenhaus, Job und Gassigang zu Hause bin. Ich kann mir ein Leben ohne meinen Mann einfach nicht vorstellen. Ich liebe ihn so sehr.
Danke für euer Lesen und Zuhören, meine Lieben. Ich musste die Woche einfach mal loswerden, denn bei euch, da fühle ich mich gut aufgehoben,
meine liebe, ich kann mir vorstellen das ich mir von vielen menschen auch von dir gut denken kann wie einen zumute ist wenn der tot nahe ist. ich habe es 12 jahre erlebt und angst gehabt bis er zugeschlagen hat. jetzt bin ich alleine. früher hab ich gedacht ich gehe eher zu jesus weil ich sieben jahre älter bin als rita meine frau. jetzt stelle ich mir vor das sie in einem weissen kleid mit jesus tanzt und ich bald bei ihr bin. meine liebe ich wünsche euch noch viele schöne gemeinsame jahre wenn wir uns auch nicht oft gesehen haben fühle ich mich durch deiner mutter stark verbunden. alles liebe dieter
Lieber Dieter,
danke für deine lieben Worte. Es tut so unendlich gut so viele Menschen an der Seite zu haben, die an uns denken, für uns beten und eine Kerze anstecken.
Mir laufen jedes Mal wieder die Tränen, wie gut ihr es alle mit meiner Familie, meinem Mann und mir meint.
Ich umarme dich, lieber Dieter, deine Birgit