Aus dem Kanal gezogen

Meine Lieben,

aus dem Kanal gezogen habe ich unsere Feli heute morgen. Wie das geklappt hat? Ich weiß es nicht.

Heute Morgen habe ich mich entschieden, am Kanal mit den Hundemädels Zina und Feli spazieren zu gehen. Das hat den Vorteil, dass auch Feli ohne Leine laufen darf. Am Kanal kann ich ein Jagen ihrer seits fast verhindern. Falls sie doch zur Jagd durchstartet, so trennen ein breiter Wald- beziehungsweise Wiesenstreifen den Weg bis zur Waldstraße. Kaum bricht sie aus, kann ich Feli mit dem Signal der Hundepfeife oder dem Wort „Leckerchen“ abrufen.

Als wir die Treppe zur Spundwand am Kanal heruntersteigen, sehe ich sofort, dass das Gras geschnitten wurde. Da denke ich so bei mir, klasse, da kann ich alles noch besser überblicken. An der Leine führe ich die beiden noch an zwei entgegen kommenden Gassigängern vorbei. Danach blicke ich mich um und sehe, dass weit hinter mir eine einsame Walkerin kommt, so dass ich Zina und Feli von der Leine lassen kann. Sie laufen los. Zina tut sich genüsslich ein paar Grashalme rein und Feli läuft wie immer am eisernen Rand der Spundwand entlang.

Aus dem Kanal gezogen – Frauchen lag im Gras und Feli strampelte im Wasser

Ich will mir gerade die Leinen umhängen, da höre ich einen Riesenplatsch und gucke gleichzeitig der panikartigen Schnauze von Feli im Kanal entgegen. Sie strampelt hektisch im 12 Grad kalten Wasser, einmal weil sie kein Wasser mag und zum anderen, weil sie aus dem Kanal kein entkommen sieht.

Bei mir ist der Kopf auf Autopilot geschaltet. Von da, wo wir jetzt stehen, ist es zu weit zu schwimmen bis dort, wo die Spundwand eine Vertiefung hat, wo Feli aber selber aus dem Kanal klettern könnte. Bis dahin kann ich sie auch an der Leine nicht führen, dafür ist das Wasser zu kalt. Es bleibt nur, dass Feli von mir aus dem Kanal gezogen wird. Sie hat nur ein Halsband um, da das Geschirr beim Wasser treten an den Ufern, auf der Rückseite am Kanal, patsch nass wird. Deshalb trägt sie heute am Kanal kein Geschirr, an dem ich sie packen könnte. Die nächste Leiter in der Spundwand ist auch zu weit weg, als dass ich diese herunterklettern könnte, um Feli hoch zu schieben.

Während dieser Gedankengänge lege ich meine Tasche oben am Weg ab und wohl auch die Leinen. Während dessen begebe ich mich zum Rand. Im Kopf habe ich „Gewicht verteilen“, also lege ich mich bäuchlings auf den Boden und lange den einen Meter herunter, um Feli schon am Halsband zu erwischen. Das gibt ihr Sicherheit, die aber dazu führt, dass sie noch mehr strampelt, um sich mit den Hinterbeinen an der Wand hoch zu schieben. Aufgrund dieser Bewegung bekomme ich sie zuerst mit der rechten Hand in den Weichteilen zu fassen. Doch sie schiebt sich nach vorne, so dass ich meinen Unterarm vor ihre Hüfte schieben kann.

Ich versuche mich nun auf den Rücken zu rollen, gelange aber nur auf die Seite, was sich sehr instabil anfühlt. Da ist der Punkt, an dem es sich entscheidet, ob wir beide in den Kanal fallen oder ob wir beide sicher an Land gelangen. Ich werfe Feli über meinen Bauch, wobei ich immer noch das Halsband mit meiner linken Hand halte. Mein Gefühl sagte mir, halte sie fest, bevor sie jetzt in Panik davonläuft.

Nun liege ich auf dem Rücken, angele mit der freien Hand eine Leine, auf der ich liege, hervor und lege die Leine an. Ich will gerade aufstehen, da schüttelt sich Feli ihre Wassertropfen aus dem Fell und so stehe ich nun auf und stehe da, wie ein dummer Tropf. Die Walkerin hat uns nun erreicht. Sie dachte schon, dass sie mir hinterher springen müsste, um mich zu retten. Jetzt, wo alles gut ausgegangen ist, meinte sie, dass meine ganze Aktion sehr sportlich ausgesehen habe. Sie reichte mir ein Taschentuch für meine Brille und es tat in diesem Moment sehr gut, dass sich jemand um mich kümmerte. An dieser Stelle, herzlichen dank an die unbekannte liebe Walkerin!

Aus dem Kanal gezogen – Feli und Zina grasen an der Spundwand

Wir beendeten an dieser Stelle unseren Spaziergang an den vereisten und vom geschnittenen Gras her rutschigen Spundwand. Unsere Gras fressende Zina hatte mal wieder nichts mitbekommen, sondern wie Ferdinand der Stier auf der Blumenwiese geäst. Sie freute sich, dass der Gassigang so schnell beendet war. Dass ich Feli aus dem Kanal gezogen habe, davon hat sie nichts mitbekommen. Wieso auch? Das Gras war echt grün und lecker.

Mir tut jeder Knochen weh! Doch was soll’s. Ist ja noch mal gut gegangen und deshalb grüßen euch eure wieder trockene Feli und

Eure Birgit.

Aus dem Kanal gezogen – Zina schaut wie tief es bis zum Wasser ist

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert