Trödeln für Aegina

Meine Lieben,

ein aufregender Sonntag liegt hinter meinem Lieblingsmann und mir. Wir waren in Mülheim an der Ruhr trödeln für Aegina, bzw. die Tiere von Aegina. Ein sehr schönes Erlebnis.

Morgens um 05.45 Uhr klingelte der Wecker meines Lieblingsmannes. Das ist seine Standartaufstehzeit und meine „ich drehe mich noch einmal um Zeit“. Doch Sonntag half nichts, also schälte ich mich aus dem Bett. Streichhölzer für die Augen wären nicht zu verachten gewesen.

Am Samstag Abend schon hatten wir den Kofferraum voll gepackt. Unser Nachbar, sah meinen Lieblingsmann den Wagen packen, da steuerte er dann auch noch ein paar Utensilien als Spende bei. Sonntag hieß es also nur noch Brote schmieren, Weihnachtskekse und Wasserflaschen einpacken und los ging es um 07.30h auf die Autobahn zum Trödeln für Aegina.

Als wir auf den Trödelplatz fuhren strahlte mich mein Lieblingsmann an und sagte „Der Tag ist gerettet!“.  Da sah ich den Bäckereistand, an dem es die super leckeren Berlinern zu kaufen gab auch! Der Tag war gerettet! Wie heißen eigentlich Berliner in Berlin?

Unsere Mitstreiterin Andrea und ihr Lieblingsmann haben dem Ordner am Eingang schon Bescheid gegeben, dass noch ein weiteres Auto folgen wird, so dass wir direkt zum Stand fahren konnten. Mit großem Hallo lernten wir uns kennen. Sympathie war gleich auf beiden Seiten vorhanden und so legten wir gleich mit dem weiteren Aufbau los. Der Pavillion war aufgebaut, die Tapenziertische auch und nach dem Auflegen einer Decke packten wir die Verkaufsschätze aus. Wir staunten, was so alles aus den Kartons ans Tageslicht kam. Danke auch an Tine, die uns weitere gut gefüllte Trödelkartons zukommen ließ. Alles gespendet für das Trödeln für die Hunde und Katzen von Aegina.

Erst um 11 Uhr sollte der Verkauf losgehen. Da wir aber für einen guten Zweck trödelten, trödelten wir manchmal direkt aus dem Karton. Der gute Zweck ließ sich an unsere Zeltgirlande erkennen. Andrea hatte an ein Band und Klammern gedacht, Christiane hat uns mit Aegina Flyern ausgestattet. Unser Spendenziel war unübersehbar.

   

Wir waren im Nachhinein erstaunt, wie viele Menschen einen Flyer mitgenommen haben. Aufgrund der Flyer bekamen wir viele Auslandshunde vorgestellt, auf Fotos oder in lebend. Ein Mops im Kinderwagen, ein ehemaliges Zuchttier, das langsam wieder laufen lernt, war auch dabei. Mit Tränen in den Augen wurde uns vom Hunde-, Katzen – und Menschenglück mit den lebenden und verstorbenen Tieren erzählt und auch das wieder gefundene Glück mit dem neuen Auslandstier. Wir, Besitzer von drei Aegina Hunden, hörten geduldig zu und nahmen gerne teil. Trödelmarkt hat viel menschliches. Wenn die Tierbesitzer nichts kauften, so warfen sie doch eine Spende in unser Spendenschwein.

   

Zugunsten der Tiere von Animal Protection Aegina uund Aegistri haben wir ein Spendenschwein aufgestellt. Noch vor dem ersten Geldeinwurf war es verkauft. Ein Schweinesammler hatte sich in dieses, unser Spendenschwein, verguckt. Er hätte doch schon hunderte vor Sparschweinen, aber dieses eine würde ihm noch fehlen! Da haben wir dieses Schwein tausend Jahre bei uns zu Hause im Regal stehen. Es wird von einer Ecke in die andere als Staubfänger gestellt und, von uns unbemerkt, wird es von diesem Mann schon ewig vermisst. Dieser Zusammenführung wollten wir nicht im Wege stehen. Der Teddy wurde unser neues Spendenschwein. Obwohl sich der Einwurfschlitz am Rücken befand, fand so mancher Euro den Weg in den knuddeligen Bauch. Circa 20 Euro füllten sein Inneres zum Schluss und hielten ihn warm. Besten Dank an dieser Stelle an die edlen Spender.  

Beim Trödeln für Aegina haben wir wirklich alles verkauft. Was sich zu erst nicht verkaufen ließ, hat Andreas Lieblingsmann mit seinem Läppchen poliert und oft kam, schnell wie ein Geist aus der Flasche, ein Käufer daher.

Käufer sind eine Welt für sich. Manche trödeln 96 Mal am Stand vorbei und überlegen es sich noch mal. Völlig enttäuscht, fast eine Träne im Auge, schauen sie uns an, wenn jemand anderer schneller war. Unser Stammkunde kam ab 08.15 Uhr immer wieder vorbei schauen, was wir nachgeräumt haben. Bis 11 Uhr untersuchte er mit seiner Lupe unzählige Zinn- und Schmuckartikel, die des öfteren nachgefüllte Bücherkiste wurde auf Auto- und Flugzeugbücher durchsucht und auch der zukünftige Obstteller sollte den entsprechenden Firmenstempel aufweisen. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle nicht nur für seine Käufe, sonder auch für den großen Spaß den wir vier mit ihm haben durften und den lieb gemeinten Ratschlägen, die er uns zum Abschied gab.

Eine ausländisch sprechende Familie bekam bei uns Mengenrabatt. Jedes Familienmitglied entdeckte irgend etwas an unserem Stand und nach und nach handelten sie und erstanden einen halben Hausstand. Zum guten Schluss wurden die vorherigen Einkäufe wie ein riesiger Putzeimer mit Schrubber und  alles bei uns erstandene wie eine Stehlampe, vier Glühbirnen, einen Fön und ein riesiger Kaffeeautomaten bei uns deponiert. Als die Familie am späten Nachmittag ihre Schätze an unserem Stand abholten, war dann ihr Haushalt wohl komplett.

Viele Käufer freuten sich beim Trödeln für Aegina über Andreas gesammelte Einkaufsstaschen, somit hatten wir für jeden Trödel die passende Tasche. Für jeden Kunden hatten wir den passenden Deckel in Form von Trödelartikeln. Was die Menschen alles brauchten, hat uns staunen lassen, denn viele der Sachen kamen uns so überflüssig vor, doch ein anderer brauchte sie unbedingt. Andreas Lieblingsmann Thomas wollte unbedingt vermeiden eine Glastortenplatte mit dem Motiv treuer Schwäne wieder mit nach Hause zu nehmen und ich wollte es vermeiden eine Wellensittichfigur wieder einzupacken. Ein Zittern und Bangen unserer seits ging los.

Es war ein Spielchen, dass uns viel Freude brachte. Was soll ich sagen, wir haben es geschafft. Tschaka! Die Tortenplatte wurde von einem jungen türkischen Pärchen gewollt. Sie wollte unbedingt die Schwäne und er hat sie ihr gekauft. Wie romatisch! Den Wellensittich gab eine junge Frau nicht mehr her. Als sie dann noch den Preis von einem Euro hörte, fiel er ihr doch fast aus der Hand. Das hätte böse für den Wellensittich ausgehen können. Nach dem Einpacken in Papier und passendem Tütchen zog sie mit dem erfolreichen Schnäppchen Blick von dannen. 

Diesen Blick hatte ich auch, als ich am Freundinnen gehörenden Nachbarstand einen König erstand, obwohl mein Lieblingsmann Andi sagte, nur gucken nicht anfassen. Aber es war doch mein Köng für ‚ s Leben, den musste ich doch mitnehmen. Wir haben uns zwar nicht gesucht, aber gefunden.

So ging es auch Andrea mit den Matroschka Puppen!  P  G!, will heißen, persönliches Glück!

Ein erfolgreicher und erlebnissreicher Trödeltag fand um 18 Uhr ein Ende. Fast hätten wir aus der Freude am Trödeln für Aegina den Feierabend verpasst, da um 17 Uhr eingepackt werden durfte, wir aber auf 18 Uhr eingerichtet waren, wie es auf dem Plakat stand. Die Ordner haben uns sozusagen vom Hof gejagt, denn sie wollten Feierabend haben.

Mit 300 Euro Erlös für Aeginas Katzen und Hunde, war es ein erfolgreicher Tag. Es war aber auch ein anstrengender Tag, was wir am Stand stehend nicht bemerkt haben. Direkt nach der Tagesschau schliefen mein Lieblingsmann und seine Lieblingsfrau ein und wir wurden nur noch wach zur Pipipause der Hundemädels und der Umquartierung vom Sofa in unser Bett.

Liebe Trödelgrüße,

Eure Birgit

P.S. Falls ihr auch gutes Tun möchtet für ein Projekt eurer Wahl, ohne Geld auszugeben, schaut euch doch einmal boost an.