Stau auf Texel

Meine Lieben,

Stau auf Texel entsteht nicht nur an der Fähre, wenn NRW zum Ferienende die Insel verlassen will. Nein, der Stau auf der Straße entsteht auch dann, wenn die Rinder den Weg der Autofahrer queren.

Die wild lebenden schottischen Hochlandrinder weiden auf Texel in einem riesigen Gebiet. Durch Zäune und Viehgitter werden die Tiere davon abgehalten, dieses Gebiet zu verlassen. Die Viehgitter sind Boden gleich und können von Fahrzeugen ohne Halt überfahren werden. Da Tiere dort keinen festen Tritt finden, vermeiden sie ein Überqueren. Die Autofahrer durchqueren über den Ploeglanderweg in einer sehr schnellen Geschwindigkeit das Weideareal. Für die Schönheit des Naturschutzgebiets und die darin lebenden Tiere haben sie kein Auge mehr. Vielleicht sind auch die Fahrer schon Tiere, nämlich Gewohnheitstiere. Sie schauen weder rechts noch links. Nur schnell, ab durch die Weide und dann sind sie schon wieder weg.

Doch es kommt auch vor, dass auf einmal ein Stau auf Texel genau in diesem Weidegebiet entsteht. Auf einmal halten vier oder fünf Autos hintereinander an, um die Schottischen Hochlandrinder zu fotografieren, die gerade die Straße der Autofahrer queren. Da standen diese stattlichen Exemplare nun in ihrer vollen Pracht auf der Straße oder am Straßenrand.

Stau auf Texel – Hochlandrind am Wegesrand

Diese Tiere sind durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Sie verspeisen dort die grünsten Grashalme. Sie glotzen die Autos an und die Autos, oder vielmehr die darin sitzenden Menschen, glotzen zurück. Nun sind wir im Zeitalter der Handy Fotos angekommen. Deshalb bleibt so ein Auto auch schon mal länger stehen, denn so ein Tier will in seiner ganzen Pracht erfasst werden. Obwohl die Rinder jeden Tag zu sehen sind, denn ein schöner Spazierweg führt ebenso um die Weide wie mitten hindurch, so sind die Rinder doch erst dann interessant, wenn sie den Weg der Autofahrer direkt kreuzen.

Stau auf Texel – Hochlandrinder beim Fressen und Gucken

Da dauert es dann auch mal, ein Foto zu machen. In der Zeit muss dann ein zweites Auto halten und ein drittes und so weiter. Bis zu fünf Autos haben wir schon anstehen sehen. In aller Ruhe machten die Leute ihre Handy Fotos, bevor sie langsam weiter fuhren. Solche Bilder kenne ich eigentlich von Aufnahmen im Fernsehen, wenn die Menschen durch Safariparks touren. Dabei sind es doch nur Kühe! Vielleicht kommt die Fotografierlust daher, dass da Fleisch auf vier Beinen herum läuft? Oder sie kommt daher, dass sie erkennen, dass die Kuh nicht lila ist?

Auf jeden Fall schaffen diese wundervollen Tiere es, den Menschen in seiner Urlaubshast zu stoppen und zum Staunen zu bringen. Das hat doch was! Mein Lieblingsmann, meine Hundemädels und ich genießen diese Tiere fast täglich, da wir den Wanderweg um die Weide lieben und er unser abendlicher Gassi Weg ist.

Ich wünsche euch für die kommende Woche viele kleine Naturwunder,

Eure Birgit

Stau auf Texel – Hochlandrind bei der Siesta

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert