Der zehnte Dezember: Baiser

Meine Lieben,

was macht man aus vier übrig gebliebenen Eiweiß: Baiser. Habe ich noch nie gemachte, aber alles im Leben macht man das erste Mal. Baiser mache ich mir für den zehnten Dezember.

Baiser esse ich für mein Leben gerne. In meiner Kindheit kam es gleich Schokokussbrötchen, die ich mir manchmal auf dem Weg zur Schule kaufte.

Selber gebacken habe ich es noch nie. Als ich vor vierzehn Tagen eine Sahnetorte buck, blieben vier Eiweiss übrig. Montags warf ich sie dann in den Müll. Finde ich total Schade. Dieses mal nach dem Backen der Sahnetorte blieben wieder vier Eiweiß über und das Unglück nahm seinen Lauf.

Bei Chefkoch gab es ein genau passendes, als simpel eingestuftes, Baiser Rezept:

4 Eiweiß – Genau die hatte ich!

200 g Zucker, 100 g zum Einrieseln + 100 g zum Unterheben

Schuss Zitronensaft – PENG, vorhanden

Lebensmittelfarbe nach Bedarf- Nö!

Los ging es! Kaltes Eiweiß zu sehr steifem Schnee schlagen. Na kalt war es nicht, Zimmertemperatur, halt übrig geblieben. Zitronensaft für die Standfestigkeit – erledigt!

100 g Zucker einrieseln lassen. Dafür musste ich den Becher loslassen. Der Schneebesen des Pürierers drehte sich weiter, der Becher eierte und UPS!, der Eischnee landete auf der Anrichte, lief die Türen runter und kleckste auf den Boden. Eischnee verzierte natürlich auch die Birgit!

   

Nein, noch nicht wischen! Erst fertig machen, heulen vor Wut nützt jetzt auch nichts, war mein Gedanke, und das Lied „In der Weihnachtsbäckerei“ fiel mir ein -VORBEI!

Also gesamten Zucker rein. Quirlen, Schnittsteif!, fertig. Glänzen soll der Eischnee. Macht er auf meinen Schränken. Da habe ich wohl etwas missverstanden. Umfüllen  in den Spritzbeutel, stand da als Nächstes! Praktisch wie ich bin, fülle ich mal den gesamten Eischnee ein. Das geht dann schneller.  Schneller nicht, aber es ist spritziger. Es spritzt unten, es läuft oben raus, es quillt über. Da hätte ich auch mit einem Löffel Häufchen auf dem Backpapier machen können. Dem ersten Gedanken soll man folgen, bin ich aber nicht. Schitt aber auch!

Bei schwacher Hitze 100° bis 120° langsam im vorgeheitzten Backofen trocknen lassen in 60 bis 90 Minuten, stand da geschrieben. Die Baiser dürfen NICHT braun werden, stand da auch noch. Sag das nicht mir, sag das den Baiser. „Schieb, schieb in den Ofen rein“, sang die schöne Puppe meiner Lieblingsschwester immer, „der Baiser wird gleich fertig sein“, singe ich.

In der Zwischenzeit wollte ich dann schon mal die verklebte Tülle spülen. Oben Spülwasser rein, gucken, dass das klebrige Zeug sich auflöst und die Spitze dabei nicht aus der Spüle raus halten. UPS! Pech gehabt! Diese Seite der Küchenschränke sind nun auch noch abzuwischen. Ich beiss in die Arbeitsplatte.

Zuletzt fiel mir wieder ein Wort aus der „Weihnachtsbäckerei“ ein: VERBRANNT!  Nicht braun werden! Bitte nicht braun werden!  Da war der Wunsch Vater des Gedanken. Igitt, die schmecken nur nach Eiweß. Ich schreibe einen Baiser Roman mit dem Titel, wenn die Tonne ruft!

Jetzt habe ich eine saubere Küche für Weihnachten und nach dem Duschen ist die Wut verraucht.

Ein Resümee habe ich auch: Ich kann Sahnetorte, aber kein Baiser. Weiß einer von meinen Lieben wie es besser geht?

Klebrige Grüße sendet euch

Eure Birgit 

4 thoughts on “Der zehnte Dezember: Baiser

  1. Haha , ich habe es vor mir gesehen . Frau muss nicht alles können . Liebste Schwester dein Kuchen ist spitze !!!

  2. Lieblingsschwester,
    mochtest du je Baiser? Ich weiß es nicht. Mich neu auszuprobieren hat mich im Schlamassel steckend nur noch lachen lassen. Ich bleibe besser beim Kuchen backen. Eierlikörkuchen?
    Mal sehen, worauf ich Lust habe zu backen.
    Ich drücke dich,
    Deine Birgit

  3. Bei uns gibt’s die JEDEN Jahr zu Weihnachten als Baumschmuck…
    Wir machen mal welche mit für euch

  4. Liebe Ute,
    du meinst bestimmt die schöne, von dir hergestellte, Kerze? Da würde ich mich zu Weihnachten sehr freuen.
    Ganz liebe Grüße,
    Deine Birgit

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