Meine Lieben,
nach guten 11 Jahren musste die Renovierung des Wohnzimmers sein. Ein ganz schöner Kraftakt stand an, aber nicht nur uns, sondern auch Zina und Feli, denen es ziemliche Bauchschmerzen verursachte.
Vor 11 Jahren übernahmen wir im Wohnzimmer eine nicht gestrichene Tapete. Zwei Mal haben wir zwischenzeitlich die Raufasertapete überstrichen. Schon beim zweiten Anstrich bröckelte hier und da die alte Farbe auf die Erde, weshalb uns dieses Mal nichts anderes übrig als die Tapete abzureißen und zu tapezieren.
Ein Wochenende bevor der Tapezierer kommen sollte, starteten wir mit dem Ausräumen des Wohnzimmers. Hilfe, was hat sich alles angesammelt? Da haben sich so viele Gläser angesammelt, noch mehr Bücher füllen die Regale und Unmengen von Geschirr. Alle Schränke und Regale müssen leer geräumt werden, damit sie in die Mitte des Raumes gerückt werden können.
Zina liegt in der Mitte des Raumes in ihrer Sofaecke und beobachtet jede Veränderung. Die Regale und Schränke umringen sie und ihr Sofa nach und nach, so dass sie und ihr Sofa bald eine Insel mitten im Schrankgebirge darstellen. Diese Veränderung kann unser Sensibelchen gar nicht ertragen, weshalb sie in den Flur flüchtet, von wo dann dieses tückische Geräusch eines sich übergebenden Hundes erfolgt. Natürlich landete die Gürbelei auf dem Teppich, als wenn Frau sonst nichts anderes zu tun hat …
Zina zieht sich für die nächsten drei Tage während wir an der Renovierungs arbeiten, in ihr Körbchen im Schlafzimmer zurück. Feli, die eigentlich diese Ruhezone für sich beansprucht, zieht auf die Decke in den Flur, denn sie übernimmt Zinas Aufgaben den Eingangs- und Türbereich im Auge zu halten. Zwischendurch besucht sie Zina, was aussieht, als wenn sie Bericht erstattet . Sie holt sich den ein oder anderen liebevollen Nasenstüber ab und auch die Augen werden ihr von Zina schnell mal mit feuchter Zunge gereinigt. Wie Feli bei dem Gesabber einfach nur still hält, weil es doch Liebe ist.
Wir ackern zu viert ohne Ende. Tapeten abkratzen ist angesagt. Besonders schwer fällt uns das ablösen der Tapetenstreifen an der langen Rigipswand. Abkratzgeräusche in Hundeohren müssen regelrechten Lärm darstellen. Zina und Feli sind verschwunden trotz offener Türen. Am Sonntagabend ist es dann geschafft. Jedes Fitzelchen ist sauber abgelöst. Der Renovierung erster Teil ist abgeschlossen. Feli zieht in ihr Körbchen und Zina zieht wieder auf ihr Sofa. Körperkontakt ist gefragt.
Am Freitag der kommenden Woche kam der Renovierung zweiter Teil. Fremder Mensch im Haus hieß es für Zina und Feli. Farbgerüche sind nichts für Hundenasen. Freiwillig ziehen sie sich entweder in die Körbchen im Schlafzimmer zurück oder aber sie suchen uns nicht Helfenden auf und holen sich ihre Streicheleinheiten. Die Hundemädels und ich haben ausgibige Gassirunden gedreht und sind so dem Chaos der Renovierung entflohen.
Seit Samstag Abend wandern die Möbel wieder an ihren Platz. Ich finde es schön hell im Wohnzimmer. Die Renovierung hat sich gelohnt. Alles ist wieder schön. Auch Zina und Feli fangen an sich nach der Renovierung wieder heimisch zu fühlen. Die angestammten Decken und Körbchen sind wieder an ihrem Platz. Die Hundemädels sind zufrieden.
So eine Renovierung hat es in sich. So ganz bald haben die Hundemädels und ich auf so eine Aktion sicher keine Lust. Müde und zufrieden grüßt euch aus dem frisch renovierten Wohnzimmer
Eure Birgit 
