Silvester 2015

Meine Lieben,

eine Höllenstunde liegt hinter unserer kleinen Feli an Silvester 2015 von Null bis ein Uhr.

An Silvester 2015 war das zweite Silvester, das Feli bei uns verbrachte und ich empfand es als wahnsinnig schlimm für unser Hundemädel.

Dabei haben sich die Tage davor so gut angelassen. Die Notfall Bach-Blüten-Mischung hat uns passable Spaziergänge machen lassen. Erfolgte der Knall eines Böllers schreckte sie zusammen und stieg heftig in ihr Geschirr. Durch Pfiff und Ansprache kam sie aber an meine Seite um Fuß zu gehen. Ihr Schwanz war nie unter dem Bauch eingeklemmt. Natürlich war sie angeleint, denn an Freilauf war schon seit dem 29.12.15 nicht mehr zu denken.

Den Spaziergang am 31.12. mussten wir schon stark verkürzen, da Feli am ganzen Körper zitterte, sobald ein dumpfer Böller zu hören war. Sie stolperte über ihre eigenen Füße. Bei diesem Spaziergang hatte sie das letzte Mal Wasser gelassen. Jeder danach folgende Versuch im Garten scheiterte an Knallern. Erst am 01.01.16 um acht Uhr morgens, war wieder an Pipi machen zu denken. Endlich erledigte sie in aller Ruhe sämtliche Geschäfte. Danach haben Menschen und Hunde in aller Ruhe weitergeschlafen.

Die Mitternachtsstunde von null bis circa ein Uhr war für unsere zarte Feli die Hölle. Trotz Notfall Globolis war sie, im Gegensatz zu unseren anderen Hunden Elli, Cooki und Zina, nicht zu beruhigen. Sie zitterte schneller als ich Zittern schreiben kann und sah aus wie eines dieser Gummitiere bei denen man die Augen herausquellen lassen kann. Das Hecheln war so laut. Ich habe mich mit ihr ins Schlafzimmer zurückgezogen.

Im Schlafzimmer lief in Dauerschleife meine kleine Stereoanlage. Auf Volumen 40, mehr gibt der kleine Kasten nicht her, lief die Meditations-CD „Das Meer“ von Martin Buntrock. Silvester wird diese CD schon seit 10 Jahren Zweck entfremdet.  Dabei entspannte sich Feli ganz langsam in ihrem Körbchen und schlief sogar ein bisschen. Als das dollste Knallen vorbei war, kam sie wieder mit zu uns ins Wohnzimmer und schlief an ihrem Lieblingsschlafplatz in der geschützten Essecke ein, nachdem draußen die Knallerei langsam abebbte. Sie hatte Silvester 2015  überstanden.

Im nächsten Jahr werde ich mit dem Tierarzt gemeinsam eine neuen Silvesterstartegie ausklügeln, eine noch schonendere. Unsere Feli so leiden zu sehen, tut weh. Sie ist ein extremer Fluchthund.

Zina reagiert auch auf die Böller. Sie mag sie nicht, aber sie schüttelt sie ab. Wie bei unserer Feli sind es auch bei ihr die Kanonenschläge, die sie aufhorchen lassen und beunruhigen. Zina verlässt sich aber mehr auf uns Menschen. Sie geht beim Spaziergang weiter, wenn ich „vorwärts“ nach so einem Knall sage.  Vertrauensvoll schläft sie auf unseren Füßen und das gibt ihr Sicherheit.

Wir Menschen haben Silvesternacht 2015 gut überstanden, aber in großer Sorge um die Tiere. Wenn ich so nach draußen lausche ist noch kein Vogelgesang zu hören. Irgendwie wirkt alles noch wie tot.

Ich hoffe, ihr hattet eine schöne Silvesternacht und seid gut ins neue Jahr gerutscht. Alle guten Wünsche von mir für euer persönliches Jahr 2016.

Ich verabschiede mich mit den Worten von Katharina Elisabeth Goethe (1731-1808), der Mutter von Johann Wolfgang von Goethe

Man nehme

Man nehme 12 Monate,
putze sie ganz sauber von Bitterkeit,

Geiz, Pedanterie und Angst,
und zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile,
so dass der Vorrat genau für ein Jahr reicht.
Es wird ein jeder Tag einzeln angerichtet
aus einem Teil Arbeit
und zwei Teilen Frohsinn und Humor.

Man füge drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu,
einen Teelöffel Toleranz,

ein Körnchen Ironie und eine Prise Takt.
Dann wird das Ganze
sehr reichlich mit Liebe übergossen.

Das fertige Gericht schmücke man
mit einem Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten

und serviere es täglich mit Heiterkeit!

Heitere Neujahrsgrüße sende ich an euch in die weite Welt hinaus,

Eure Birgit