Meine Lieben,
kennt ihr die Vogelzählung für Nabu, den Naturschutzbund Deutschlands? Sie heißt die „Stunde der Gartenvögel“. Ich habe teilgenommen, indem ich eine Stunde lang die Vögel in unserem Garten gezählt.
Dieser Samstag, der 07.01.2017, war in diesem Winter der kälteste Tag bisher mit minus 7 Grad. Mit den Hundemädels Zina und Feli sind wir nur kurz um den Pudding, sprich um die Siedlung, gegangen, doch immer wieder ging ich kurz mit den beiden in den Garten zum Toben im Schnee, damit sie nicht auskühlten.
Sie begleiten mich beim Auffüllen der Vogelhäuser mit Futter, genauso wie beim Auffüllen der Wasserstellen für die Vögel mit warmen Wasser. Sie lieben Schnee. Das Vogelfutter, dass ich verteilte, dass wurde probiert, denn den Vögeln gönnen sie es nicht. Hörten die Vögel die Haustür und die herauseilenden Zina und Feli, so verschwanden sie kurzer Hand und schnell. Genau so schnell erschienen die Piepmätze aber auch wieder um weiter zu picken.
Im Internet hatte ich von der Vogelzählung für Nabu gelesen. Vor zwei Jahren nahm ich zum ersten Mal an einer solchen Vogelzählung teil. In diesem Jahr saß ich bei eisiger Außentemperatur gemütlich auf meinen kuscheligen Sofa, wobei ich meinen Blick auf die Vögel im Futterhäuschen und Garten hielt. Ich zählte eine Stunde lang die Vögel um danach ihre Bestandsaufnahme an Nabu zu melden. Von jeder Art wird die Anzahl der Vögel gemeldet, die innerhalb einer selbst ausgesuchten Stunde vom 06. bis 08.01.17 gezählt wird. Per Meldebogen, Telefon oder Internet wird die Anzahl durchgegeben, wobei über 2,5 Millionen Vögel erfasste wurden bei der Vogelzählung 2016.
Das geöffnete Formular machte die Vogelzählung wirklich leicht, da Fotos der Tiere abgebildet sind. Bei uns im Garten futterten sich vor allem Blaumeisen durch. Schon im Sommer beobachtete ich, wie viele Elternpaare mit ihren Jungen unseren Garten aufsuchten. Lange hatte ich nicht so viele Blaumeisen gesehen. Die Kleinen sahen aus wie kleine Bommel mit einem Durchmesser, der nicht größer als mein Daumen betrug. Sie flogen bevorzugt in unsere Weiden und Hortensien. Auch die kleinen Futterplätze, die ich immer mit unseren Brötchenkrümmeln fülle, werden stark frequentiert. In diesem Jahr werde ich die Futterplätze durchgängig mit Vogelfutter füllen, da es mittlerweile so empfohlen wird.
Nach den Blaumeisen sind es die Haussperlinge, unsere Spatzen, die stark vertreten sind. Bei uns im Garten kann ich sie leicht abzählen. Wenn ich aber morgens wach werde, höre ich jedes Mal ein Spatzenkonzert, denn unsere Nachbarn haben noch Hecken, worin sich sich große Mengen der Spatzen tummeln. Ich genieße das. Auch der Durchgangsweg zum Marktplatz ist auf einer Seite von einer Hecke begrenzt. Dort sieht man keine Spatzen, aber der Gesang und das Gewusel im Hinein- und Herausfliegen in und aus der Hecke sind nicht zu überhören.
Vier oder fünf Amseln beherbergt unser Garten augenblicklich, nur einer davon ist männlich. Die männliche Amsel ist schnell und zielgerichtet, denn sie traut sich in das große Futterhäuschen genauso wie auf den Blumenuntersetzer, den ich auf einen Tisch unter dem Terrassendach gestellt habe. Anders die Amselfrauen. Es fällt als erstes auf, dass sie sich nichts gönnen. Sie verjagen sich gegenseitig vom Futterplatz.
Dazwischen ist eine junge Amsel, die ich schon aus dem vergangenen Sommer im Garten kenne. Lange hat sie sich füttern lassen. Dick aufgeplustert und singend saß sie im Sommer auf dem Gartenzaun und hat sich von ihren armen dünnen Eltern füttern lassen. Im Spätsommer hat sie es oft noch mal versucht, die Alten durch Gefiepse zum Gefüttert werden zu überreden. Doch irgendwann wurde das Hotel Mama geschlossen, da nützte kein Aufplustern und kein Fiepsen. Heute streitet sich diese Amselfrau mit den anderen um das ausreichend vorhandene Futter. Selber schuld.
Vor vielen Jahren päppelte meine Mama eine kleine wilde Katze auf, indem sie Trockenfutter an der Terrassentür nach außen stellte. Diese kleine schwarze Katze kam jedes Mal in Begleitung einer schwarzen Amsel, die einen kleinen weißen Punkt auf der Brust hatte. Zog sich die Katze zurück, dann fraß diese Amsel die Reste des Trockenfutters. War nicht mehr genug Futter vorhanden, so klopfte er mit dem Schnabel an die Glasscheibe. Die ersten Male dachten wir, es wäre Zufall, das Klopfen. Nein, es war gezielt. War der Teller leer, so klopfte es an der Scheibe. So ging es einige Jahre. Jahre später, Herr Amsel muss bei einer Lebenserwartung der Amseln von drei Jahren schon lange verschieden gewesen sein, da besuchte oft eine schwarze Amsel mit weißem Punkt auf der Brust das Vogelbad. Das zauberte mir natürlich ein Lächeln ins Gesicht und Erinnerungen in Kopf und Herz.
Die nächste Vogelzählung ist am zweiten Maiwochenende 2017. Vielleicht habt ihr Zeit und Lust dabei zu sein, so wie 44.700 Teilnehmer im Mai 2016, die 1,09 Millionen Vögel zählten. Die Vogelzählung für Nabu macht Spaß und entspannt.
Herzliche Grüße sendet euch
eure, von den Vögeln begeisterte, Birgit 
