16. Dezember: Geschenke

Meine Lieben,

wenn das mit den Geschenken so einfach wäre wie in den Gedichten alter Zeiten, wo noch Äpfel und Nüsse noch himmlische Gaben waren.

Irgendwie lag mir dieses kleine Gedicht von Anna Ritter (1865-1921) schon immer am Herzen.  Klein, aber fein!

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rot gefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände täten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack –
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

Was so für uns in dem Sack seien würde, das wollten meine kleine Lieblingsschwester und ich in unseren Kindertagen des Öfteren schon vor dem heiligen Abend herausfinden. Wir durchsuchten die Schränke, wobei die Kleine Schmiere stand und ich auch in die oberen Regale lugte. Gefunden haben wir fast nie etwas. In einem Jahr haben wir ein zu einem Frosch geformtes grasgrünes Sitzkissen gefunden, der aber nicht unter unseremem Weihnachtsbaum lag. Da haben wir halt gefragt, wo er denn wohl geblieben war. Das kam gar nicht von ungefähr, denn meine Mama hat des Öfteren mal ein Geschenk so gut versteckt, dass sie es erst beim Frühjahrsputz wiederfand. Meist waren es Bücher, die sie vergass zu schenken. Die gab es dann zu Ostern, was uns auch recht war.

Verpacktes Geschenk, Geschenke

Wie wir also nach der Bescherung so sitzen, fragt meine kleine Lieblingsschwester unsere Mama, für wen denn der Frosch im Schlafzimmerschrank sei? Mama antwortet ganz cool, dass der für Ostern sei. Wenn wir das Kissen aber haben wollten, dann würde sie ihn uns aber gerne geben. Wir wollten, doch das Verquatschen hatte natürlich Folgen.

Im darauffolgenden Jahr haben meine Lieblingsschwester und ich wieder ein paar Geschenke entdeckt. Doch keines davon lag unter unserem Weihnachtsbaum. Wie es sich beim Quätschchen mit den Nachbarstöchtern herausstellte, waren es ihre Weihnachtsgaben. Eltern lernen halt dazu.

Ich habe mal das Lego Schachspiel vergessen unter den Weihnachtsbaum zu legen. Im knackigen, kalten Februar fand ich es zwischen meiner Unterwäsche. Meine Lieblingssöhne hatten einen Riesenspaß die Zeit bis zum schönen März mit diesem Schachspiel zu überbrücken. Geschenke zu vergessen, scheint in unseren Familiengenen zu liegen.

Lasst euch reich beschenken! Das wünscht euch,

Eure Birgit Weihnachtsmann mit Geschen, Geschenke

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