Aus Facebook wurden Freunde

Meine Lieben,

nun bin ich schon ein paar Jahre bei Facebook und habe dort auch ein paar Freunde. Das auch einer Facebook Freundschaft mal eine sehr enge Freundschaft wird, das habe ich kaum gedacht und noch weniger erwartet. Doch es ist passiert, aus Facebook wurden Freunde.

Aus Facebook wurden Freunde, das passierte nicht einfach so. Es fing damit an, dass ich einem Verlauf folgte, in dem die Freundin einer Facebook Freundin Hilfe brauchte. Ich konnte helfen, zumindest glaubte ich, es zu können, und so verschickte ich eine Freundschaftsanfrage. Nachdem meine Freundschaftsanfrage angenommen worden war, erfolgte ein reger Austausch über den Messenger, das ist das Nachrichtenportal von Facebook.

Wir hatten immer was zu quatschen. Eigentlich hatten wir mehr zu quatschen als der Messenger hergab, so dass wir immer öfter zum Telefon griffen. Das waren die ersten Schritte, dass aus Facebook Freunde wurden.

Nur das gegenseitige Besuchen wurde durch einen Abstand von über 600 Kilometer ins Erzgebirge erschwert. Dorthin hatte es meine liebe Brigitte im Laufe ihres Lebens verschlagen. Für einen Rücken kranken Menschen wie mich wäre eine derart lange Autofahrt die reinste Tortour. Was nützt es nach einer sechs Stunden Reise anzukommen und sich nicht mehr bewegen zu können? Mein Lieblingsmann schlug vor, das ganze in zwei Etappen anzugehen. Am ersten Tag könnten wir drei Stunden bis Fulda fahren, bei unserem Sohn schlafen, der dort studierte. Am zweiten Tag hätten wir weitere drei Stunden bis zu Brigitte fahren können, so dass aus Facebook Freunde wurden. Ich lehnte ab, denn sechs Stunden Rückfahrt hätte ich nicht ausweichen können.

So hieß es weiter Facebook, Messenger und Co zu nutzen. Wir quatschten, lachten und weinten miteinander am Telefon, tauschten liebevoll Geburtstags-  und Weihnachtsgeschenke aus und glaubten kaum noch an ein gegenseitiges persönliches Kennenlernen. Doch der liebe Gott hatte ein Einsehen mit uns. Aus Facebook wurden Freunde, weil Brigitte letzte Woche Ostfriese wurde. Nur noch 200 Kilometer trennen uns jetzt. Erst letzten Samstag zog sie um und diesen Samstag schon standen wir vor ihrer Tür. So richtig herzlich mit herzen und küssen, mit drücken und knuddeln lief unsere Begrüßung ab. Es war so, als ob es noch nie anders war.

Mein Lieblingsmann hatte fünf Werkzeugkisten dabei, gefüllt mit Bohrern, Schrauben und allem, was man so braucht, um einen Umzug zu vollenden. Wir reihten uns ein in die Schlange lieber Menschen, die Brigitte bei und nach dem Umzug halfen.

Gemeinsam werkelten wir uns durch den Samstag, bekocht von Brigitte und betüdelt von ihren sechs Fellnasen. Jetzt kann ich die sechs Fellnasen auseinander halten. Da ist Tabby, der große Hunde – Bär, der mich beim Kuscheln umwarf. Es erfordert wirklich Standfestigkeit. Doch zumeist ruht er in sich und beobachtet das Geschehen.

   

Freie Hände wurden jedes Mal sofort von Oro aufgespürt, weil freie Hände auf jeden Fall zum Streicheln da sind. Ich habe mir sagen lassen, er klettere bei alten Damen auf den Rollator, damit sie sich beim Streicheln nicht bücken müssen.

   

Flecki, der kugelrunde Kater, genoss es, ein männliches Wesen im Haus zu haben, das ihn streichelt. Vorsichtig beobachtete er das Geschehen.

   

Stella, der schwarze Drilling, hielt uns genau im Auge und zählte bis zum Einschlagen die Schrauben nach.

   

Jimmy machte die Küchenschränke unsicher und schläft später unter dem neuen Tisch.

   

Schnurri entdeckte den freigewordenen Pappkarton. Keine Katze kann einem Karton widerstehen und ist so ein Karton erst einmal besetzt, dann ist er um so begehrter.

   

      

Ich war an diesem Samstag der Handlanger mit sehr viel Zeit zum Fotografieren, weshalb ich euch so manches Foto mitgebracht habe. Vom Foto her war mir Brigittes Rudel bekannt, doch in Echt sind Brigitte und ihr Rudel einfach nur eine Wucht.

Die 200 Kilometer Ostfriesenspieß fahren sich auf einer Pobacke ab, weshalb es schon bald wieder heißt, Brigitte wir kommen. Aus Facebook wurden Freunde, so ganz in Echt und zum Anfassen. Klasse! Guckt doch mal, wer bei euch um die Ecke wohnt.

Ganz herzliche Grüße an euch, meine Lieben, sendet euch

Eure Birgit