Meine Lieben,
schon Hans Christian Andersen schrieb, „Leben ist nicht genug, sagt der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu!“ Mein Garten im Juli bietet viele kleine Blumen mit bezauberndem Anblick und betörenden Düften.
Die Schmetterlinge aus Hans Christian Andersens Zeit hätten in meinem Garten im Juli ihre wahre Freude gehabt, genauso wie die heutigen Schmetterlinge. Ich denke, insbesondere der weiße Schmetterlingsstrauch wäre ihnen ein wahrer Genuß.
Unser Schmetterlingsflieder hat sich lange Jahre schwer getan. Er wollte nicht wachsen. Am Anfang 2015 entdeckte ich einen weiteren dicken Stamm neben dem Stamm des Schnetterlingflieders. Ich habe nie herausgefunden, was es für ein Stamm war. Nachdem ich jeden Ast von der Spitze in die Erde verfolgt habe, blieb dieser anders gestaltete Ast, mit anders geformten Blättern, über. Mit der starken Astschere machte es schnipp – schnapp und weg war der Störenfried. Zum Dank wurde der Schmetterlingsflieder groß und füllig und so wurde diese grüne Ecke zauberhaft. Der Schilf steht hoch und er bildet den dunkel grünen Hintergrund für den Schmetterlingsflieder.
Da der Oleander ein Sonnenanbeter ist, steht er bei mir an einem Ort im Garten, wo sein Tag mit der Morgensonne beginnt, die Mittagssonne sich um den Oleander dreht und er auch noch die abendlichen Sonnenstrahlen einfangen kann. Wer kann schon von sich behaupten, die Sonne drehe sich um ihn? Als kleine, aber starke Pflanze kam er als Geschenk ins Haus. Durch den ersten Winter befürchtete ich den Oleander nicht hindurch zu bringen, doch nun strahlen mir die Blüten entgegen. Der Oleander bringt das Flair des Südens in meinen Garten und in diesem Jahr passt auch die vom Himmel lachende Sonne dazu.
Wenn ihr mal genau hinschaut, dann leuchtet eine einzelne Gladiole zwischen dem Oleander hervor. Ich hatte den Blumentopf mal für das Setzen von Gladiolenzwiebeln genutzt. Irgendwie verschwanden die übrigen Gladiolen, doch eine einzige behauptet sich das dritte Jahr.
Meine Staude hoher Sonnenblumen strahlt jedem Besucher gleich am Eingang entgegen. Ich mag dieses warme gelb. Ein Empfangskomitee von Hummeln summt einem in die Ohren. Sie fliegen von Knospe zu Knospen und kehren wie die Blumen im Juli immer wieder zurück. Sie fühlen sich völlig heimisch. Natur pur.
Meine Wohnzimmer Deko ist rot, mein Sommer Wohnzimmer ist bunt.
Da ist die lila farbene Echinazea, Sonnenhüte.
Der weiß-rote Hibiskus und aus des Nachbars Garten schaut der lila farbene Hibiskus über den Zaun.
Meine eigener lila farbener Hibiskus ist erst 50 cm hoch und schenkte mir ihre erste Blüte. Aber, das wird. Es gibt auch noch einen Garten im Juli 2016.
Die Phlox, Flammenblume, ist nicht zu vergessen, auch in lila,
und eine klitzekleine und einzige Blüte in pink-gestreift gibt es. Warum sie klein und einzigartig ist?
Weil sie auf dem Trampelpfad von unseren Hunden Zina und Feli in meinem Blumenbeet steht. Schade aber auch, dass diese Pflanze genau da steht, wo der einzigartige Grashalm steht, den meine kleinen weißen Kühe äsen müssen. Wir haben ja auch so wenig von den Grashalmen im Garten. Täglich erschallt mein Ruf „Raus aus dem Blumenbeet!“ ungehört. Wozu haben die zwei schließlich Schlappohren?
Stauden über Stauden, die jedes Jahr auf ’s neue erwachen zur vollen Blüte und füllen hoffentlich auch euren Speicher an Farben, Düften und Leben. Die Augen, Ohren und die Nasen haben ihren Einsatz. Ich sauge diese Eindrücke auf wie ein Schwamm, denn wie heißt es so schön bei Alfred Polgar: „Lebenskünstler ist, wer seinen Sommer so erlebt, dass er ihm noch den Winter wärmt.“
Mein Garten wärmt mir wahrlich den Winter, denn mein inneres Bild spiegelt mir auch beim Gang durch den tristen Wintergarten die sommerliche Farbenpracht wieder.
Mir tut der Sommer gut. Wenn mir zu warm ist, kühle ich mich ab, und meine Blumen auch. Das Brunnenwasser ist eine klare Erfrischung. Ein schattiges Plätzchen ist immer zu finden. Und jedes Plätzchen eröffnet einen neuen Blickwinkel des Gartens, auch im Juli.
Meine Lieben, ich wünsche euch Farbe im Herzen,
liebe Grüße,