Hexenhäuschen

Am Ende unseres Gartens steht schon viele Jahre eine kleine Gartenhütte, unser Hexenhäuschen. Verwuchert und verwunschen liegt es da. Anfangs stand am Gartenende, zwischen Tannen und Kiefern, eine kleine Blechhütte. Es passte nicht Vieles hinein, sie war wackelig ohne Ende und fasste kein Volumen.

Diese Blechhütte wurde ausgetauscht gegen unser kleines Hexenhäuschen. Das kleine Hexenhäuschen aus Holz, rostbraun lasiert, erhielt ein Betonfundament und hatte eine einfache Wellpappe als Dach.  Links vom Häuschen wurde eine rosa farbene Kletterrose gesetzt, welche sich prächtig entwickelte. Jahr für Jahr ergoss sich eine reine Rosepracht  über das Dach.

Diese wunderschöne Kletterrose schützte das Dach und das war nötig, da das Häuschen in einer Windschneise liegt. Die rosa Kletterrose hakte das Dach fest. Rosa farbene Kletterrose - Hexenhäuschen

Als wir in das Haus zogen und auch den Garten samt Hexenhäuschen übernahmen, stellten wir fest, dass das Dach nach zwei heftigen Stürmen undicht geworden war. Das Dach musste erneuert werden. Außerdem erhielt das Hexenhäuschen sogleich einen schwedisch – roten Anstrich sowie einen Holzschuppen als Anbau. Leider wuchs und blühte die Kletterrose nicht mehr richtig, wodurch sie das Dach nicht mehr an seinem Platz. Der Wind fasste unter seine Ecken und klappte sie so leicht um wie die Eselsecken in einem Buch.Neues Dach und neuer Anstrich des Hexenhäuschens

Uns fiel die Lösung ein, unser altes Kirschbaumnetz über das Dach zu spannen und an den Ecken fest zu nageln. Zusätzlich pflanzten wir zu der Kletterrose Brombeeren, die aber regelmäßig vertrockneten und eingingen. Aber im letzten Jahr entdeckte ich andere Brombeertriebe.

Verwachsenes Hexenhäuschen

An der Stelle des Hexenhäuschen stand früher im Garten meines Opa Heini eine Laube mit Glasdach, das überwuchert war mit Brombeeren. Als Kind hob mich mit mein Cousin hinauf um zur Erntezeit die Brombeeren zu pflücken. Nach dem Abriss der Gartenlaube waren auch die Brombeeren verschwunden.

Die Triebe dieser Brombeeren sind es, die im letzten Jahr zu neuen Leben erwachten. Ich habe sie zum Dach des Hexenhäuschens geleitet und jetzt hält das Dach wieder bomben fest. Den Juli Orkan hat das Häuschen wieder ohne Blessuren überstanden.

Die Brombeeren reifen in diesem Jahr in Mengen. Die Stacheln der Brombeeren sind mit dem Netz auf dem Dach verwachsen. Sie bieten Schutz vor den Stürmen und vom dahinter liegenden öffentlichen Spielplatz , den Einbrecher schon zum Einstieg nutzten. Naturschutz im Wort wörtlichen Sinne.Brombeeren verwachsen mit dem Kirschnetz auf dem Hexenhäuschendach

Bewacher des Häuschens ist seit vielen Jahren ein von der Oma Sofi aus Tirol mitgebrachter Wurzelsepp. Der ist eigentlich nur da gelandet, weil niemand etwas mit ihm anzufangen wusste. Aber heute sind Häuschen und Wurzelsepp ohne einander nicht mehr denkbar. Nach jedem neuen Anstrich kehrt der Wurzelsepp an seinen angestammten Platz zurück.

Wurzelsepp, Bewacher des Hexenhäuschens

So klein und so unentbehrlich das Hexenhäuschen ist, so geräumig und so schatzreich ist es.

Es beherbergt nicht nur das, was wir im Garten benötigen wie unsere gesamten Gartengeräte, nämlich Rechen, Harke, Apfelpflücker. Daneben beherbergt es im Sommer neben den Gartengeräten, den Dünger für den Rasen, die Stauden und die Rosen, die Hängematte und die Auflagen der Gartenstühle. Im Winter ist das Häuschen vollgepfropft mit den auseinander gebauten Gartenmöbeln, Solarlichtern und jeder Menge Garten – Deko. Das Hexenhäuschen platzt dann aus allen Nähten.

Lager im Hexenhäuschen   Apfelpflücker im Hexenhäuschen

Auch so manchen kleinen Schatz beherbergt und beherbergte die kleine Hütte im Garten. Die Fußbälle ruhen noch heute im von Oma Sofi gehäkelten Netz und warten darauf, erneut zum Leben erweckt zu werden. Eine Schatzkiste steht versteckt unter Farbdosen, die eine Wasserrutsche und die Strandballspiele, Badminten- und Federballschlägerenthält, sowie auch meinen alten Tennisschläger aus Boris Becker Tagen, der uns zum Tennisunterricht animiert hatte.

Fußballnetz im Hexenhäuschen

Wenn man sich durch die Spinnweben durcharbeiten würde, die Thekla, die Spinne, regelmäßig erneuert, würde man so manches finden. Aber erst müsste Thekla ausziehen, wobei ich denke, freiwillig wird sie es nicht tun und keiner meiner Lieblingsmänner will mir helfen. Da bleiben die Schätze halt unentdeckt.

Im Dunklen hat das Häuschen sich einen geheimnisvollen Eindruck erarbeitet. Mein Lieblingsmann, der der größte Solarlichter Fan aller Zeiten ist, hat das Häuschen nachts zum Strahlen gebracht und ich, die ich ein Kerzen Freak bin, habe den anheimelnden Schein eingebracht.

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Die Vögel mögen dieses Haus, weil das Futterherz regelmäßig Verpflegung bietet. Neustes Ziel sind natürlich die Brombeeren, deren Vogelpübse in dunkelblau jetzt im gesamten Garten zu finden.

sind.Herz für Vogelfutter - Hexenhäuschen

Die Blumen davor blühen ausgiebig, weil das warme Holz die Wärme intensiv speichert und an die

Pflanzen abgiebt.Blumen vor dem Hexenhäuschen

Eigentlich ist es ein hübsch anzusehendes, unscheinbares Hexenhäuschen, ohne das im Garten etwas fehlen würde. Ein Kleinod ist halt ein erfreuendes Kleinod.

Meine Lieben, ich schicke euch ganz liebe Hexengrüße,

Eure Birgit Braunes Hexenhäuschen im Winter

2 thoughts on “Hexenhäuschen

  1. Auf niederländisch heißte es Vogelpubsje, liebe Heike.
    Gesprochen: Vochelpubsche! Klingt noch viel lustiger.
    Viele Grüße, Birgit

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