Meine Lieben,
Hundeurlaub aus meiner Perspektive, das habe ich schon des öfteren in meinem Blog „Briefe an dich“ beschrieben. Deshalb ist heute einmal mein Hundemädel Zina an der Reihe, euch aus dem Hundeurlaub auf Texel zu schreiben.
Heute, meine Lieben, da bin ich mal an der Reihe zu erzählen. So ein Hundeurlaub auf Texel bringt so viel Aufregung mit sich. Kaum werden Koffer aus dem Keller hoch getragen, da weiß ich Bescheid. Eine Reise steht an, doch ich frage mich, fahren Feli und ich mit? Spätestens, wenn unsere Hundetasche aus dem Keller geholt wird, unsere Essens- und Wassernäpfe, Medikamente und Hundehandtücher hineinkommen, dann sind wir schon mal sicher, wir sind dabei.
Meine Hundeschwester Feli ist völlig aufgeregt. Sie weiß nicht mehr, wen sie hüten soll, Herrchen oder Frauchen? Wen soll sie daran erinnern, dass sie mitgenommen wird? Ich könnte ihr sagen, dass sich Herrchen hüten nicht lohnt, da er immer wieder mit irgend welchen Taschen und Koffern zum Auto läuft und er keine Zeit für uns hat. Doch sie wird es mir so oder so nicht glauben. Ich bin da völlig locker. Ich lege mich auf meinen strategischen Lieblingsplatz auf dem Sofa und halte alles im Auge. Werden Leine und Geschirr endlich angelegt, dann weiß ich, es wird ernst! Angeschnallt geht es auf große Fahrt. Eine Bürozeitlänge von Frauchen heißt es nun schlafen, also alles wie immer.
An der Fähre nach Texel drücken wir das erste mal die Nasen an die Scheibe nach der Devise, sind wir bald da? Ich muss euch sagen, jetzt halte ich es kaum noch aus. Ich rieche es! Ich schmecke es! Wir sind zur größten Sandkiste der Hundewelt gefahren. Ich bin so aufgeregt! Frauchen hängt hinten an meiner Leine, wenn wir am Meer sind. Wie in Zeitlupe greifen meine Pfoten in den Sand! Slapstick, sagt Herrchen! Feli will ins Wasser, ich will nur Sand! Ja, auch Hundegeschmäcker sind verschieden!
Wenn wir uns dann so richtig am Ufer austoben, steht oder liegt Frauchen immer im Weg. Sie liebt es, wenn wir um die Wette laufen, wenn Feli sich an mich heran schleicht, weil ich in aller Ruhe am Strand liege und auf sie warte. Wenn ich so weit laufen würde wie meine Feli, dann würde man bald meine Rippen unter meiner schlanken Linie sehen. Ne, das passt nicht zu mir! Ich kann warten, Feli. Windschnittig ist nur unsere Feli!
Im Hundeurlaub auf Texel haben wir natürlich noch andere Aufgaben. Beim Kaffee trinken im Jachthafen müssen wir Kinder und andere Hunde im Auge halten, denn wer weiß, ob die an unseren Tisch wollen, da müssen wir Bescheid sagen.
Wenn Herrchen auf Türme klettert, halten wir Frauchen im Auge, sie soll sich nicht alleine gelassen fühlen.
Wenn dann Frauchen Fotos macht, dann müssen wir Herrchen beschützen. Ich sage euch, dass kann ein lebensgefährlicher Hundejob sein, Herrchen durch die Black Angus Herde zu führen. Feli und ich sind dann Personenschützer. Das ist eine echt haarige Angelegenheit! Aber wir haben es geschafft.
Frauchen sagt auch immer „Ah, Zina guckt noch eben in China nach dem rechten“. Ich nehme meine Aufgaben ernst, also buddel ich tiefe Löcher am Strand und schaue tief unten mal nach, ob dort alles in Ordnung ist.
Was das langweiligste am Hundeurlaub auf Texel ist? Sonnenuntergang! Herrchen und Frauchen sitzen völlig verzückt, Händchen haltend, in den Dünen, starren das Meer an und gucken wie ein kleiner roter Ball hinein fällt. Das dauert! Wir könnten schon so schön in unseren Körbchen liegen und dem Feierabend entgegen schlummern. Aber, wir müssen auf sie aufpassen.
So ein Hundeurlaub auf Texel ist echt anstrengend kann ich euch sagen. Im Ferienhaus wieder angekommen, müssen wir wie zu Hause natürlich für eine vogelfreie Flugzohne sorgen und die Häschenspuren müssen in der Nase halten.
Wenn wir all das dann erledigt haben, dann, und nur dann, schlafen wir tief und fest und träumen vom nächsten Strandgang.
Ach ja, ich soll euch von meinem Frauchen Birgit und meiner Hundeschwester Feli grüßen,
Eure Zina 
