Körbchenburg

Meine Lieben,

könnt ihr euch noch daran erinnern, wie es war, wenn ihr als Kinder Übernachtungsbesuch bekamt und eine Bettenburg gebaut habt. Für unsere drei Hundemädels bauen wir jeden Abend eine Körbchenburg.

In unserem Schlafzimmer haben wir viel Platz für die drei Körbchen unserer Mädels, da unser eigenes Bett glücklicher Weise nur das Maß von kuscheligen 1.40 Meter Breite hat.

Wir bauen ihnen aus drei passenden Unikat Körbchen eine gemeinsame Körbchenburg neben unserem Bett, neben meine Seite des Bettes.

Elli liebt ihr eigenes Liegekörbchen. Allerdings mag sie gerne eine breite Umrandung, auf der sie ihr Köpfchen oder ihren ganzen Oberkörper hochlagern kann. Deshalb haben wir einen schönen Rand aus zwei alten Stillkissen gebaut. Darüber wird immer eine frische Decke ausgebreitet, Krümel mag sie nicht, dann geht es ihr gut.

Zina braucht ein Körbchen mit hohem Rand. Sie friert so leicht, wenn das Fenster des Nachts geöffnet ist, da sie kaum Fell hat. Deshalb haben wir einen tiefen Koffer ausrangiert, eine stabile Holzplatte eingelegt, darauf ein Lammfell, darüber ein dickes Kissen und zuletzt eine kuschelige Decke. Sollte sie doch einmal ausgekühlt sein, wird noch eine Decke, die in ihrem Rücken liegt, über ihren Körper gezogen. Für sie ist das Schlafen in einer Höhle angesagt.

Feli hat Ellis Plastikkörbchen übernommen, da sie das aus früheren Zeiten kannte. Das Lammfell auf den Boden und darüber ein dickes Kissen, das eben dieses Lammfell verbirgt. Falls ein Zipfel des Fells herausguckt, wird es als Beute zerlegt, deshalb ist Verstecken angesagt. Natürlich kommt auch über dieses Kissen eine kuschelige Decke.

Jeder riecht jeden. Keiner berührt keinen. Perfekt! Nun sollten wir meinen, diese gemütliche Körbchenburg garantiert eine durchgehende Nachtruhe. Pustekuchen!

Um vier Uhr morgens tigert Zina auf Herrchens Seite. Im Tiefschlaf hört dieser ihre Krallen auf dem Laminat, setzt sich auf und Zina nimmt in der Besucherritze Platz. All dies findet natürlich unter meiner individuellen Beleuchtung statt. Um 05.45 Uhr heißt es dann „Morgenrunde“ mit Herrchen. Im Anschluss daran beenden sie mit mir, der Langschläferin, ihre Nachtruhe bis mein Wecker klingelt.

Das Ganze findet natürlich unter einer Neuverteilung der Rollen statt. Zina nutzt jetzt nicht nur die Besucherritze unseres Bettes, nein, Herrchen hat das Bett geräumt und macht sich fertig um zur Arbeit zu fahren, also kann sie sich auf dessen Seite des Bettes genüsslich ausstrecken. Etwas Zudecke von Frauchen kommt in deren Tran dazu, perfekt.

Elli rollt sich schon ihr Hundeleben lang jeden Morgen ganz klein an meinem Fußende zusammen. Platzmäßig stört es zwar nicht, aber von Beinfreiheit kann nicht mehr die Rede sein. Wenn sie sich in die Mulde zwischen meine Beine legt, ist man so lange bewegungslos, bis die Beine eingeschlafen sind. Dann wird es Zeit, dass das Blut in den Beinen wieder pulsiert, weshalb ich beginne herum zu zappeln. Das empfindet Elli natürlich als überaus störend, was sich ganz von alleine erklärt. Vorwurfsvoller kann ein Blick nicht sein, weshalb ich lieber das Licht beim Zappen auslasse.

Feli nutzt einfach nur das frei gezogene Elli-Bett. Sie reckt sich und streckt sich. Atmet tief ein und aus. In tiefen Dosen atmet sie Ellis Geruch ein. Dabei sieht sie sehr zufrieden aus. Ich glaube, dass ist für sie paradiesisch. Die Rudelführerin überlässt ihr sozusagen ihr Himmelbett, traumhaft.

Trotzdem sich die Körbchenburg friedlich aufgelöst hat, beglücken mich die Zufriedenheit, die sich in den tiefen Atemzügen der drei Hundemädels zeigen. Darüber gleite ich wieder in mein Träumeland ab.

Gute Nacht Elli, gute Nacht Zina, gute Nacht Feli und gute Nacht John-Boy!

Träumt was schönes meine Lieben, egal ob allein, zu zweien, mit Hund, Katze oder Mensch.

Es grüßt euch

Eure Birgit

2 thoughts on “Körbchenburg

  1. schön! da sieht man mal wieder das jeder hund seine eigenen vorlieben hat. so wie rico seine stillkissen 🙂

  2. Liebe Jessy,
    du hast völlig Recht. So wie wir Menschen haben auch Hunde ihre Vorlieben. Mit Stillkissen können Menschen und Tiere sich wohl fühlen.
    Liebe Grüße, deine Birgit

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert