Kopfüber in die Böschung

Meine Lieben,

das war eine Woche. Am Donnerstag Morgen war ich mit den Hundemädels zum Kanal, um eine große Runde zu drehen. Nachdem ich die erste Kanalseite fast erledigt hatte, fiel ich Kopfüber in die Böschung.

Eigentlich war an diesem Donnerstag Morgen alles gut. Um 07:45 Uhr schon waren wir auf dem Weg zum Parkplatz am Kanal. Wir sind so richtig früh aus dem Bett gefallen, weshalb wir schon so früh starteten. Der Himmel war blau, die Temperatur angenehm und die angekündigten kalten Temperaturen noch nicht in Sicht.

An den Spundwänden entlang liefen Zina und Feli um die Wette bis uns ein Radfahrer fast auf ’s Korn nahm. Klingel kannte er nicht, weshalb ich Feli und Zina auch nicht zu mir rufen konnte und Feli nicht einhämmern konnte, dass wir keinem Radfahrer folgen, um mit ihm um die Wette zu laufen. So preschte der Kerl an mir vorbei und Feli rannte parallel zu ihm um die Wette, um sich dann zum Fahrrad drehend umzukehren. Der junge Mann blaffte sie laut an, weil er sich bedroht fühlte. Doch das hörte sie schon gar nicht mehr, weil sie endlich auf meine Flöte und meinen durchdringenden „HIER“ Ruf reagierte.

Mit Vollgas kam sie im Spurt zurück, wobei ich dachte, ich sah ein verzücktes Lächeln auf den Lefzen. Nach dem Hundetrainer Rütter soll ich mich freuen, wenn der Hund dem Rückruf folgt, worauf ich eigentlich überhaupt keine Lust hatte, dennoch gab es ein Leckerchen.

An die Spundwände schließt sich ein Uferstreifen an, der mit Steinen befestigt und mit Pflanzen wie Schilf und Brombeeren bewachsen ist. Die Böschung fällt teilweise in Stufen, doch zumeist schräg zum Kanal hin, ab.  Die Hundemädels liefen leichtfüßig die Böschung hinab, um zu spielen und zu trinken. Feli machte wieder den Wassertreter, doch da ich das Wasser für zu kalt hielt, lockte ich sie mit Leckerchen heraus. Ich warf die Leckerchen und Feli suchte und fand sie. Ich warf mit vollem Schwung wieder ein Leckerchen und gleichzeitig flog der Leckerchenbeutel die Böschung herab.

Uferböschung am Kanal - Kopfüber in die Böschung

Der Leckerchenbeutel flog fast bis an die Wasserkante, so dass ich Angst hatte, er würde verloren gehen. Ich stand leicht an der Schräge, sehr weit links vom Beutel, und musste ganz schön balanzieren, um nicht zu stolpern. Was ich nicht bemerkte, war, dass ich mich mit meinen Füßen in den Brombeerranken verhedderte. Ich war gerade nach links Richtung Beutel gegangen, da passiert es, dass ich kopfüber in die Böschung in Richtung Wasser fiel. Die Schwerkraft ließ sich nicht aufhalten, denn die Bodenanziehung wirkte.

Spitze Steine - Kopfüber in die Böschung

Kopfüber in die Böschung,  bestehend aus Steinen und Brombeerranken, fiel ich in vorwärts in den Vierfüßler Stand. In mein rechtes Knie bohrte sich ein spitzer kleiner Findling und in mein Schienbein der nächste, sowie sich in meine Hände die Stacheln der Brombeeren hinein schoben. Der Arthroseknöchel hielt, was mein nächster Gedanke war, nachdem ich den Schmerz im rechten Bein weggeatmet hatte. Dann fielen mir die Hundemädels ein, denn ich wusste nicht wo sie geblieben waren.

Die beiden saßen direkt über mir auf dem Spazierweg und schauten mich fassungslos an. Ich denke wohl, dass ich einen ziemlichen Schmerzensschrei beim Fallen ausgerufen hatte, den Zina und Feli wohl als Kommando an sie verstanden haben, denn beide saßen da als wenn sie kein Wässerchen trüben könnten. Ich hätte vor Schmerz gerne in eine Tischkante gebissen!

Nachdem ich langsam meine Beine angezogen und auf Beweglichkeit getestet hatte, krabbelte ich auf allen Vieren zu den beiden. Unter meiner Jeans trat Blut aus und das Bein schwoll durch eine dicke Beule an, so dass ich die Jeans nicht mehr hochziehen konnte. Deshalb führte mich mein Rückweg direkt beim Hausarzt vorbei, wo ich antiseptisch versorgt und am Knie verbunden wurde. Das Allerschlimmste kam dann noch, ich bekam eine Tetanusimpfe, weil meine abgelaufen war. Ich hätte heulen können! Das tat ich dann in der kommenden Nacht, denn auf der rechten Seite konnte ich wegen dem Bein nicht liegen und auf der linken nicht wegen des Impfschmerzes.

Nun ist alles wieder gut. Was mir gerade noch einfällt ist, dass ich den Leckerchenbeutel natürlich gerettet habe. Ist doch klar, ist ja auch voll wichtig für die Mädels. Und NEIN!, es gibt keine Fotos wie ich da so liege. Da müsst ihr euch mit eurem Kopfkino von meinem Kopfüber in die Böschung begnügen, denn nun dürft ihr endlich laut Lachen, was ich mittlerweile auch tue.

Passt gut auf euch auf,

Eure trottelige Birgit Befestigung aus Steinen - Kopfüber in die Böschung

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