Meine Lieben,
wehe, wenn ein Traum in Erfüllung geht. Was passiert dann? Der Traum meiner griechischen Hundemädels ist ein Mausetraum, gemeinsam fangen wir eine Maus.
Ob am Kanal oder an der Lippe, ob im Wald oder Feld, ob in Fulda oder Marl, Holland oder Deutschland, immer werden von Feli und Zina Mäuse gesucht. Sie folgen einem inneren Mausetraum.
Endlich passiert es im eigenen Garten. Ich komme mit einem Wäschekorb voller nasser Wäche aus dem Keller. Die Wäschespinne ist aufgestellt und ich hänge sogleich das erste Kleidungsstück auf, da höre ich ein lautes Piepen.
Erst denke ich an einen der Quietschebälle. Aber Zina und Feli tummeln sich ohne Ball auf der Wiese.
Zina rollt sich gerade auf dem Rasen. „Toter Regenwurm“, denke ich und sage laut „Oh Zina, muss doch nicht sein.“ Zina steht auf, schüttelt sich und guckt mich erwartungsvoll an. Da, wo sie gerade noch auf dem Rasen lag, huscht irgend etwas weg.
Feli springt sehr flink hinterher. Sie starrt in die Rasendecke. Nichts bewegt sich, aber …. es piept. Sehr laut und sehr energisch. Feli guckt hin, keine Pfote bewegt sich und keine Schnauze stößt in das Loch. Also gehe ich erst einmal zur Feli und schaue genau hin. Ich bin blind wie ein Maulwurf, also kneife ich die Augen zusammen, nehme mal die Brille ab, damit ich besser in der Nähe sehe. Was sehe ich? Eine klitzekleine Spitzmaus sitzt vor mir und schaut mich an. Anfassen will ich sie ohne Handschuhe nicht. Außerdem habe ich diese völlig motivierten Mausejäger, die ihren Mausetraum ausleben wollen. Aber was machen die zwei Großwildjäger? Gucken in die Luft. Gucken mich an. Schauen überall hin, bewegen sich aber nicht. Frauchen, mach!, sagen Felis und Zinas Blick.
In diese Situation fasst sich die kleine Maus ein Herz und spurtet vorwärts auf mich zu. Ich springe zur Seite. Feli springt der Maus hinterher. Sieht unsere Feli nicht süß aus, wenn die Öhrchen so nach vorne hängen. Wenn ich nicht schon verliebt wäre, jetzt wäre es um mich geschehen.
Aber Feli guckt nur. Die Maus stellt sich tot. Sie piepst aber am laufenden Band. Meine Hundejäger tun nichts.
Ich hole mir jetzt erst einmal meinen Fotoapparat. Schnell die Jäger im Kasten einfangen und dann die winzige Maus fotografieren. Die kleine graue Spitzmaus flitzt von dannen und ich habe nur noch grau braune Schatten auf den Bildern. Da ist mir mein Fotoobjekt schon entkommen.
Sie flitzte zwischen die Steine im Holzschober. Nun hat Feli wieder Interesse. Motiviert, interessiert und voller Jagddrang ist sie jetzt, jetzt wo die Maus weg ist. Verkehrte Welt.
Das war es. Aus, der Mausetraum! Die Maus war nie in Gefahr!, dachte ich mir irgendwie.
Wehe ein Traum wird wahr. Der Mausetraum meiner Hundemädels ging kurzfristig in Erfüllung. Er hat sie völlig überfordert.
Aber vielleicht habe ich auch alles ganz falsch gedeutet. Vielleicht sind Feli und Zina zwei echt weise Hundmädels. Sie jagen nach der Devise: Der Weg ist das Ziel!
In diesem Sinne, liebe Grüße,