Päckchen

Meine Lieben,

eine neue Spendenauktion zu Gunsten der Tiere ging zu Ende. Eigentlich dachte ich nun, ich sei nun ein Postprofi geworden. Doch als aus einem Päckchen ein Großbrief wurde, da konnte ich nur noch staunen.Bei meiner letzten Spendenaktion barg das Porto für Pakete, Päckchen, Warensendungen und Briefsendungen doch so manche Überraschung. Non plus Ultra hob sich das Zahlen von mehr Porto oder das Zahlen von weniger Porto als berechnet in etwa auf.

Doch dieses Mal war ich super genau. Nicht nur Gewicht und Größe berücksichtigte ich, sondern auch Höhe, Breite und Tiefe des jeweiligen Postgegenstandes.

Ein nettes Mosaikglas wechselte für drei Euro seinen Besitzer. Die Teelichter aus Glas stellten jedes Mal eine besondere Herausforderung für mich dar, wenn es an das Verpacken ging. Schließlich sollten sie im Ganzen beim Empfänger ankommen.

Dank meines kleinen Nachbarn Lenni, dem spendenden Kartonsammler, hatte ich einen genau passenden Karton. Eine dicke Luftpolsterfolie passte so in den Karton, dass das Mosaikglas von allen Seiten prima gesichert wurde. Der Karton würde mit vier Euro genau ausreichend frankiert werden.

Problem nur, der Päckchen- und Paketaufkleber hatte beim Aufkleben einen Überstand von zwei Millimetern an jeder Seite. Mein Lieblingsmann und ich sahen das als nicht problematisch an.

Ganz anders aber der Postfilialleiter. Nein, dieses Päckchen sei nicht versendbar! Alle anderen Sachen seien okay, aber diese Päckchen sei nicht versendbar, es sei eindeutig zu klein. Der Postkunde hinter mir grinste schon mächtig vor sich hin.

Ich guckte den Boss des Ladens völlig ungläubig an und fragte ihn, wer das denn merken solle. „Na, der Computer!“, antwortete er.  Jedes Paket und Päckchen werde gescannt und er müsse dann Starfporto zahlen. Ich stand vor ihm wie ein bockiges Kind und habe nur gesagt „Ich will es aber nicht neu verpacken, es passt so schön!“.

Hat wohl irgendwie sein Herz erweicht. Er schaute sich das winzige Päckchen erneut an und sagte dann „Ich kann es als Großbrief annehmen“. Ich habe ihn wohl völlig entgeistert angesehen. Mitleidig sah er mich an und sagte „Das Porto holen wir anderswo wieder raus!“

Mir blieb der Mund offen stehen. Aus dem Päckchen wurde ein Großbrief, phänomenal! Ich fing laut an zu lachen und fragte den Postmann, „Echt, als Großbrief bekomme ich mein Glas heute auf den Postweg?“ Er maß noch einmal. Er wog noch mal. „Als Großbrief geht es!“, strahlte er mich an. Ich fing an zu lachen, er lachte und auch der Kunde hinter mir fiel in unser Lachen ein. Unternehmen Post!

So ging denn mein Mosaikglas als Brief auf Reisen. Ich stellte mir vor, wie der Postbote es durch den Briefschlitz des Postkastens zwängen wird. Mit einem Grinsen im Gesicht zog ich von dannen. Ob die Auktionssiegerin es wohl erneut zusammen puzzeln muss?

Irgendwie bringt  mich die Post immer wieder zum Staunen. Ich gebe mein Bestes um alles bestens und kostengünstigst zu versenden, deshalb versende ich auch gerne Päckchen als Großbriefe. Der Großbrief samt Mosaikglas ist übrigens gut angekommen.

Liebe Grüße

Eure verblüffte Birgit