Schwatti

Meine Lieben,

darf ich vorstellen: Kater Willis neue Katzenschwester Schwatti! Nach Gracis Tod sollte Willi nicht alleine bleiben. Aber wie das im Leben so spielt, eine kleine Schwester zu bekommen ist gar nicht so einfach.

Willi hatte in seinem Leben immer seine große Schwester Graci.

   

Sie war schon da, als der kleine Willi einzog. Als Graci nach einem plötzlichen epileptischen Anfall starb, war der zarte Willi alleine. Für einen Kater, der es nie gewohnt war ohne Zweitkatze, ein unhaltbarer Zustand, dachte sein Mensch.

Sein Frauchen fand die weiße Schönheit Hughie im Internet, in einem Tierheim um die Ecke. Eine weiße Katze mit zwei verschieden farbigen Augen aus dem Tierschutz.

Sie stammte auch einem Animal Hording Haushalt mit mehr als 20 Katzen und einigen Hunden, bevor sich das Tierheim ihrer annahm. Die letzte zu vermittelnde Katze war sie. Das lag daran, dass sie super scheu war. Sie versteckte sich, lebte zurückgezogen in ihrer eigenen Welt und wurde übersehen.

Im Internet kann sich kein Tier verstecken. Willi sollte kein Kätzchen als Schwester bekommen, sondern eine reife Katze, denn Willi ist ein reifer Kater. So kam also Hughie ins Spiel.

Hughie bekam wunderschöne treppenmäßige Schlafkisten im Wohnzimmer angebracht, damit sie sich zurückziehen konnte. Höhlen und Körbe sind in Mengen vorhanden, also ausreichend viele Rückzugsmöglichkeiten für so eine scheue Maus. Was aber tat Hughi nach ihrem Einzug? Sie entschwand im Lüftungsloch des Kamins. Ups! Zuerst stand erst einmal die Sorge im Raum, kommt die Katze auch aus dem Loch wieder heraus, in das sie sich herein gezwungen hat? Nach der ersten Nachten war klar: sie kann! Des Nachts befriedigte sie ihre Bedürfnisse wie Toilettengang und Napf leeren. Sie bekam Luft und es ging ihr gut im Kaminloch. Wenn Willi neugierig ins Loch schaute, war ein lautes Brummen zu hören. Sehen konnte man sie im Loch nur, wenn man in die Ecke des Kamins einen Spiegel hielt.

   

Frauchen und Herrchen waren mehrere Nächte lang zu langsam das Lüftungsloch im Kamin zu verschließen. Sie stellten sich sogar des Nachts einen Wecker um vor der Rückkehr von Hughi ihren erneuten Einstieg zu verhindern. Irgendwann gelang es dann doch. Das Einstiegsloch ward verschlossen und aus Hughi ward Schwatti geworden.

Warum sie den Namen Schwatti erhielt? Wie soll ein kleiner weißer Schornsteinfeger auch besser heißen? Obwohl sie nur leicht verstaubt dem Kamin entstieg, war aus Hughi meine Katzennichte Schwatti geworden.

Nun begann sie sich einzuleben. Aus dem Kamin zog Schwatti in weite Höhen, der Küchenschrank gab ihr Sicherheit. Sie nahm aber schon bald die nach Menschen riechende Decke als Verbesserung an.

   

Dann zog sie herunter zum Menschen, zuerst in die Höhle und nun guckt sie sich schon ihre Lieblingsplätze aus.

   

Schwatti ist immer noch sehr scheu und sehr zurückhaltend gegenüber ihren Menschen, auch nach zwei Monaten. Sie nimmt Leckerchen und Fressen vom menschlichen Personal dankend an und so langsam darf eine wie zufällig scheinende Streicheleinheit des Menschen ihren Körper berühren.

Ganz anders ist ihr Verhalten gegenüber ihrem großen Bruder Willi. Ihn liebt sie heiß und innig. Willi, die Quasselfott hat seines Gleichen gefunden. Die Katzengespräche werden untereinander geführt. Miau – Miou!

 

Willis Körbchen vorher und nachher:

   

Kommt der Freigänger von draußen herein, so klebt sie an seiner Fott wie ein Magnet. Sein Gesicht sagt des öfteren, sie nervt. Anders herum, isst sie abseits, wenn Besuch da ist, so schaut er nach ihr und sein Napf muss neben den ihren gestellt werden. Will sie in dieselbe Höhle wie er, so haut er sie, damit er endlich alleine sein kann. Doch Schwatti Pfötelt zurück. Nur bei starkem Gewitter, da darf sie neben ihm liegen. Das Recht nahm sich Schwatti in ihrer Not, da hat Willi es geduldet.

Willi hat noch seine Nische alleine nach Draußen zu gehen.

      

Solange Schwatti sich nicht anfassen läßt, muss sie im Haus bleiben. Denn aufgrund dessen könnten Zecken nicht gezogen werden und Verletzungen nicht versorgt werden. Aber der Tag wird kommen, dass die Kuhkatze Willi und die weiße Schwatti zusammen um die Häuser ziehen.

Ich werde euch berichten.

Liebe Grüße,

Eure Birgit