Meine Lieben,
bei diesen sommerlichen Temperaturen, da weiß ich schon gar nicht mehr, wo wir unsere Gassi Runde drehen sollen. Lange waren wir nicht mehr im Hervester Bruch, weshalb es am Sonntag endlich mal wieder einen Spaziergang bei den Störchen gab.
Bin ich ganz früh unterwegs mit den Hundemädels Zina und Feli, dann drehe ich die Gassirunde bei den sommerlichen Temperaturen um den Kanal. Auf der Sonnenseite starten wir, da die Temperatur dann noch erträglich ist, und auf der bewaldeten Seite kehren wir zum Auto zurück. So lässt es sich aushalten.
Verschlägt es uns in den Wald, so bevorzugen wir den Arenberger Forst, wo wir bis auf die wunderschöne Wiese, wo es Zina und Feli so herrlich am Bauch kitzelt, nur die Wege nehmen, wo die Sonnenstrahlen vereinzelt unter den Blättern hindurch spiken. Den Rest der Runde kreuzen die Wege längs und quer, ohne das wir eine Menschen – und Hundeseele antreffen.
Doch am Wochenende, wenn wir einfach viel Zeit zur Verfügung haben, dann führt uns unser Spaziergang bei den Störchen vorbei. Dort herrschen nicht nur angenehme Temperaturen durch das zum großen Teil bewaldete Stück, sondern es gibt auch etwas zu sehen.
Der Spaziergang bei den Störchen führt uns aktuell an sechs Störchen vorbei. Das Elternpaar betreut momentan vier Jungstörche. Zählen konnten wir sie erst in der letzten Woche, denn da trafen wir fünf Störche auf der Wiese an und ein Storch saß in seinem Horst. Da mache ich mir schon so meine Gedanken. Wird der letzte Mohikaner noch von den Elternvögeln gefüttert oder verkümmert er oben in seinem Horst ? Dann denke ich so bei mir, ob er nicht fliegen kann? Warum? Wieso? Muss eine Rettungsaktion gestartet werden?
Da aber alle Mensche an den Aussichtsplätzen ruhig durch ihre Feldstecher und Fotolinsen starren, wird schon alles mit rechten Dingen vor sich gehen. Heute war ich mehr als beruhigt bei unserem Spaziergang bei den Störchen, denn fünf Störche saßen in ihrem Host und nur ein Storch watete durch die Wiesen. Das ist ja nun auch nicht fair, dass ein Storch die Großfamilie versorgen muss, oder? Ich vermenschliche, sagt mein Lieblingsmann. Ja nun, da hat er recht, aber denken kann ich ja mal.
Seit ich einen Film gesehen habe, wie weit die Störche fliegen müssen, um zu überwintern, haben sie mein ganzes Mitgefühl. Weit über 10.000 Kilometer legen sie auf ihrem Storchzug nach Afrika zurück, um zu überwintern. Da kann ich nur sagen, raus aus dem Storchenhorst und futtern, futtern, futtern. Noch haben sie Zeit, denn erst im August geht es los.
Die Gedanken, die ich mir so alle mache, interessieren unsere Hundemädels so gar nicht. Sie genießen einfach nur das Grasen auf den Naturschutzwiesen, das Schnuppern auf den Wegen und das Laufen mit uns. Ich genieße es, die Störche zu entdecken und die Natur mit meinen Lieben bei erträglichen Temperaturen zu genießen.
Genießt den Sommer, ihr Lieben,
Eure Birgit 
