Süße Tomaten

Meine Lieben,

meine Tomaten Ernte fiel in diesem Jahr reich aus. Auf einen Schlag waren so viele Tomaten reif, dass wir sie nicht aufessen konnten. Da verschenkte ich die süßen Tomaten. 

In diesem Jahr habe ich sechs große Blumentöpfe mit verschiedenen, kleinen Tomatenpflanzen bestückt. Sechs unterschiedliche Sorten habe ich in Gemüseerde angepflanzt.

In zwei Töpfen pflanzte ich Fleischtomaten, eine rote spitze und eine schwarze Sorte. Die roten Fleischtomaten schmeckten vorzüglich. Mozzarella und Basilikum kamen in den Salat, dazu etwas Basilikumessig, Rapsöl und eine Prise Salz. Zucker brauchte es nicht, da die süßen Tomaten eine eigene Süße mitbrachten.

Die schwarze Sorte sah von der Farbe her toll aus, aber die Tomaten waren äußerlich sehr ungestaltet. Sie waren sehr verwachsen, oft aufgeplatzt, so dass sich die Fliegen schon heimisch fühlten. Ich habe nach der letzten geernteten Tomate schnell den ganzen Stamm entsorgt, da auch der Geschmack mich nicht umwarf.

Meine anderen vier Sorten waren Kirschtomaten. Die ganz kleinen orange farbenen Strauchtomaten strahlten hell leuchtend in die Sonne. Sie wuchsen zahlreich. Nachteil dieser Sorte ist aber die Schale. Sie ist sehr hart und bleibt nach dem Zerkauen an Gaumen und Zunge kleben. Da sie so winzig sind, lohnt sich auch das Abziehen der Schalen nicht, deshalb habe ich sie aufgeschnitten und den Vögeln überlassen. Von ihnen werden sie gemocht.

   

Die anderen drei Sorten schmecken tomatig, nicht nur wässerig wie viele gekaufte Tomaten. Meist esse ich sie schon im Vorbeigehen. LECKER! Mozzarella habe ich im Moment immer im Haus, so dass ich mit frischen Basilikumblättern jederzeit schnell einen Salat zubereiten kann. Ich habe zwei rot und eine gelb farbene Sorten der Kirschtomaten gespflanzt. Das sieht beim angemachten Tomatensalat nicht nur gut aus, sondern eröffnet im Mund vielseitige Geschmacksnoten.

In der letzten Woche dann brach einen Tomatenwelle über uns herein. So viele süße Tomaten waren herangereift. Mehr als essen konnten wir nicht. Es war ein völlig ausgelastetes Besucherwochenende, das hieß für uns, dass ein Geburtstag und ein Siedlungsfest anstanden. Also bereitete ich zu Hause kaum Mahlzeiten vor, sondern wir aßen auswärts. Einmal aßen wir a la Karte und das andere Mal gab es ein geschmackvolle Erbsensuppe aus dem Riesentopf. Da passten Tomaten als Nachtisch nicht so einhundert prozentig.

Aber, es fand sich eine Lösung. Ich traf auf unserem Siedlungsfest auf meine Tante und meinen Onkel. Es stellte sich heraus, dass auch meine Tante eine große Liebhaberin von süßen Tomaten ist. Deshalb brachte ich ihr am nächsten Morgen sogleich eine Dose voller verschiedener Tomaten. Sie strahlte mit den Tomaten um die Wette.

   

Ein paar Tage später klingelte es an der Haustür und da stand  sie. Tante Elfriede drückte mir meine alte Dose in die Hand mit den Worten „Zum Dank“, weil sie so lecker waren. Meine Tante hatte uns einen kleinen Kuchen passend zur Dose gebacken. Beim Öffnen des Deckels drang ein Duftschwall frisch Gebackenem in meine Nase. Dem war kaum zu widerstehen.

   

Ich sagte noch, „da hast du aber Glück gehabt, dass wir da sind, wir sind gerade erst nach Hause gekommen“. Da grinst sie mich an und sagte, sie musste schon mehrmals vorbei kommen um Glück zu haben. Schön, dass sie hartnäckig war uns mit süßem Glück zu überraschen.

Meine Lieben, so wurden aus den süßen Tomaten völlig überraschend ein süßer Kuchen. Ein super gutes und bekömmliches Tauschgeschäft. Mh ….

Ich schicke euch Grüße der Süße,

Eure Birgit

P.S: Wie heißt es unter Fotoliebhabern: „Etwas Rotes muss ins Bild!“ Damit kann ich heute wirklich dienen.