Wasserstellen

Meine Lieben,

Trinken kann man nie genug. Das gilt für Menschen und für Hunde. Unsere Hundemädels nutzen die verschiedensten Wasserstellen.

Während unsere Wasserflaschen im Keller lagern, gibt es für unsere Hunde Wasserstellen in Form verschiedener Wasserschüsseln in allen Größen an drei Trinkstellen im Haus verteilt. Folglich dürfte niemand dürsten. Falsch gedacht!

Natürlich haben wir drei Wasserschüsseln, das heißt aber nicht, dass alle in Benutzung stehen. Meist sind sich die drei Hundemädels einig, dass nur eine  von ihnen völlig angesagt ist. Dabei sind die äußeren Voraussetzungen völlig gleich. Jede Schüssel steht auf einem Korkuntersatz, zum einen, dass sie nicht rutschen, zum anderen, dass das Wasser durch die Fußbodenheizung nicht zu stark erwärmt wird. Natürlich ist das Wasser überall frisch, die Überreste bekommen die Pflanzen.

Elli, Zina und Feli sind sich aber einig, die leere Schüssel ist immer die richtige.

Also Frauchen, Schüssel neu füllen! Unter dem kritischen Blick werde ich in die Küche begleitet, wo ich den magischen Hahn öffne und das Wasser in die Schüssel läuft. Nach dem Abstellen wird das Wasser von jeder der Dreien getestet.

Wenn es passabel schmeckt, dann steht der ganze Flur oder das ganze Wohnzimmer Land unter. Schlabbern! Kleckern! Spritzen! Die Wasserstelle ist genehmigt.

Wenn es nicht mundet, dann erntet man die vorwurfsvollsten Blicke, die ein Frauchen überhaupt auf dieser Welt erhalten kann. Kaum zu ertragen sind diese Blicke, zum dahinschmelzen. Die Blicke sagen: Ne, das taugt nichts, es schmeckt nach nichts. Hast du nichts Schmackhafteres zu bieten?

Ich stehe dann mit leeren Händen da, denn aus dem Wasserhahn tropfen nun mal keine Bakterien und Keime, was soll ich machen?

Elli, Zina und Feli kennen ihre Alternativen. Sie wollen dann raus in den Garten. Sogar Regenwasser scheint dort besser zu schmecken.

Zu dritt zockeln sie dann zu den außer Haus gelegenen Wasserstellen:

• der Gartenzwerg Willi, der eine Schubkarre vor sich herschiebt. In dieser Schubkarre sammelt sich das Regenwasser und wenn es nur lange genug steht, kann ich die Einzeller hin und her flitzen sehen.
• Die Marmorvogeltränke, in der sich immer ein Blatt niederlässt, das dann langsam im Regenwasser zerfällt.
• Der große Blumenkübel, der aufgrund seines Tonmateriales das Wasser wohl geschmacklich in Hunde – Rotwein umwandelt.
• Nicht zu vergessen, die aus den Wasserfässern gefüllten Gießkannen. Exelentes Hundewasser!

Da hört man ein Schlabbern! Die Zungen werden immer länger. Bei den Gießkannen trinken die drei um die Ecke und schauen einen mit dem selbstbewussten Blick an, das sie es doch besser gewusst haben.

Doch dieser Wassergeschmack ist noch zu übertreffen. All‘ diese Wasserquellen stehen außer Konkurrenz zu richtig moderigem, stinkigem und schlammigen Pfützenwasser in der Wasserstelle im Wald. Hunde-Lecker! Wenn die Hunde dann mitten drin stehen, können sie es so richtig genießen.  Darf es noch ein bisschen Schlamm sein? Oder von den Pferdehufen noch ein bisschen … ? Das führe ich jetzt mal nicht näher aus.

Der Wasserkreislauf schließt sich aller spätestens, wenn die Füße im mit Leitungswasser gefüllten Eimer an der Haustür gespült werden, damit das Haus frei von Schlamm bleibt.

Wie lecker dieses Wasser nach abgespülten Füßen schmeckt, das kann nur der wissen, der es gekostet hat, wenn ich es nicht schnell genug in die Blumen gegossen habe. Zumindest sehen die Gesichter zufriedener aus, als beim Trinken des Kranwassers aus den sauberen Metallschüsseln.

Ich sende euch liebe tropfnasse Grüße,

Eure Birgit