Wundertüte Felita

Meine Lieben,

was bekommt man eigentlich, wenn man ein Tier aus dem Tierschutz nimmt? Mit Tierschutz meine ich sowohl den deutschen als auch den internationalen Tierschutz. Wir bekamen die Wundertüte Felita, über deren Inhalt sich mächtig zu wundern ist.

Wir bekamen mit der Adoption unsere Wundertüte Felita, während andere Adoptiveltern ihre ganz eigene Wundertüte Tier erhalten!

Den größten Teil dieser Wundertüte Tier nimmt die Liebe ein. Sie lieben ihre Menschen, sie lieben vorhandene Menschen Geschwister,  sie lieben vorhandene Tiere. Ihre Dankbarkeit und Toleranz ist so groß, dass sie sich auf jedes neue Lebensabenteuer  einlassen.

Sie sind Dauerschmuser! Sitzt jemand auf dem Sofa und hat Zeit, so werden Küsschen verteilt. Die Schnauze wird immer wieder unter meine Achseln geschoben und auch der Hals wird beschmust. Typisches Hundeverhalten, das Riechen des Atems am Mund, Hals, Achseln und Genitalien um das Gegenüber kennenzulernen. Wenn man sich kennt, bleiben davon meist Hals, Achseln und Atem.

Unsere Wundertüte Felita ist in der Liebe sogar eine kleine Eifersuchtsziege. Wenn es darum geht die in Konkurrenz schmusenden Geschwisterhunde zu verdrängen ist sie dabei. Elli und Zina lassen sich aber nicht die Butter vom Brot nehmen, so dass es einfach schön der Reihe nach geht.

Felita war mit ihren acht Geschwistern und ihrer Mutter Bijou auf einem Feld ausgesetzt worden. Ein lieber Herr fand die ganze Rasselbande und brachte sie ins Tierheim. Dort wurde sich liebevoll um die neun gekümmert. Als besonderes Kennzeichen  entnehme ich den Beschreibungen der Geschwister bei Faza-Aegina die Spielfreude.

Diese Spielfreude kann ich nur bestätigen. Felita kannte uns nicht. Sie kommt in den Garten, bekommt zwei fremde Hündinnen vorgesetzt und ihre erste Reaktion ist es, dass sie vorne in die Knie geht und die beiden fremden Hunde zum Spiel auffordert. Unsere jüngere vierundzwanzig Monate alte Hündin Zina springt darauf sofort an. Sie ist begeistert. Morgens vor dem Frühstück, nach dem ersten Gassi Gang, wird im Garten getobt. Das ist besonders toll, denn dabei wird ohne Leine gejagt, gerannt, geschubst und gebrummt, was das Zeug hält. Beim Spaziergang wird auch getobt.  Aber nur maßvoll, denn es gibt zu schnüffeln ohne Ende. Fremde Menschen und Hunde müssen beobachtet werden. Aber vor allem muss aufgepasst werden auf das Menschen Rudel.

Das ist das zweite Merkmal in der Wundertüte Felita, das uns an ihr aufgefallen ist: hüten. Sie rannte anfangs durch das ganze Haus und sucht alle ihre Menschen. Der Vorteil war, sie überwand sehr schnell ihre Vorsicht durch Türen zu gehen. Der Nachteil war, sie wirkte wie ein gestörter Tiger im Käfig. Sie war aber kein Tiger im Käfig, sie wollte einfach nur ihre Schäfchen beisammen haben. Da war der Verdacht eines Hütehundes nicht weit. Ein menschliches Familienmitglied sprach dann aus, was alle dachten: sie sieht ein bisschen aus wie ein Collie. Ist Lassie bei uns eingezogen? Da hatten wir alle ein etwas anderen Bild vor Augen.

Doch was sagt mein Freund Google dazu? Es gibt Kurzhaarcollies. Fotos von Kurzhaarcollies sehen unserer Felita sehr ähnlich. Aussehen und Verhalten stimmten überein. Diese Kurzhaarcollies sollen es mit dem Hüten nicht übertreiben, was ich als eine sehr angenehmes Verhalten empfinde. Die Aussicht, dass diese Hunde ein stattliches Alter erreichen, hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Diese Tiere sind sehr klug. Das kann ich nur unterschreiben.

Das Dauerhüten im Haus hat sie aufgrund von Erziehung und Erfahrung eingeschränkt und das nach nur drei wöchigem Aufenthalt bei uns. Wenn sie ohne Grund anfängt die Familienmitglieder zu suchen, erhält sie den Befehl Platz zu machen an den für sie vorgesehen Orten. Das ist einmal ihr Körbchen und zum zweiten die linke Hälfte unseres Sofas.

Wenn ich im Büro arbeite, stellt sie sich auf vier Stunden schlafen ein. Es passiert halt nichts interessantes und Frauchen ist sowieso greifbar. Das haben wir eingeübt.

Sie schlägt nur an, wenn Autotüren auf der Straße schlagen oder die Klingel geht. Damit sind wir schon bei Punkt drei ihres Verhaltens. In der Wundertüte Felita steckt sehr große Wachsamkeit. Sie schlägt aber nur kurz an. In ihr steckt kein Dauerbeller. Wäre das mit der Bellerei intensiver, dann wäre es an uns Menschen, dieses Verhalten durch Erziehung zu verändern. Schließlich wollen wir mit dem Hund auch gemeinsam arbeiten.

Felita begreift sehr gerne. Sie erfasst die Hand, nimmt sie ganz ins Maul und leckt sie. Sie begreift ihre Menschen. Für Außenstehende sieht es aus, als wenn sie mich beißt. Nein, sie hält mich, schmeckt mich und lüllt mich voll. Wer es mag? Ich kenne dieses Verhalten von der Hunderasse Podenco, da unsere verstorbene Cooki ein Podenco Mischling war. Podencos sind in der freien Natur Lebendfänger von Kaninchen. Zu Hause nehmen sie alles ins Maul und tragen es umher, bevorzugt Spielzeug. Dieses Verhalten hat Felita auch ein bisschen. Heiß geliebt sind alte getragene Socken, die ich verknote und dann als Spielzeug freigebe. Wir werfen die Socken, So dass Felita sie  fangen, lutschen und dann vergessen kann, bis zum nächsten Mal.

Wir haben einen sehr temperamentvollen Junghund, der Power ohne Ende hat. Doch irgendwann fällt auch ein Energiebündel einfach um und schläft.

Sie hat lange Beine und will laufen. Dadurch, dass sie ein Zweithund ist, verbrennt sie schon viel Energie im Spiel, aber um das Fahrradfahren im Sommer werden wir nicht herumkommen. Wir freuen uns darauf.

Felita ist sehr lärmempfindlich. Der heulende Wind macht ihr sehr viel Angst. Eine knallende Tür erschreckt. Silvester wird nie ihr Lieblingsfest. Nur mit Bachblüten und lauter Meditationsmusik hat sie sich in der Neujahrsnacht etwas entspannen können. Wir arbeiten auch daran. Wir gehen viel in der Stadt spazieren und lassen sie Erfahrung sammeln. Rollator und Kinderwagen sind kein Problem mehr. Fahrräder erschrecken nur in Dunkeln und von hinten kommend. Motorräder und das Martinshorn erschrecken schon sehr. Da sie doppelt gesichert ist, Halsband und Geschirr, kann sie sich nicht entziehen und wir laufen einfach weiter. An die neuen Geräusche wird sie sich mit der Zeit gewöhnen.

Unsere Wundertüte Felita enthält Liebe, Zuneigung, Schmusigkeit, Sanftheit, Ergebenheit, Spielfreude, sportliche Power, Wachsamkeit, Verträglichkeit, Entspannung,  Lernbegierde, Treue …

Wir haben jetzt die dritte Wundertüte von der griechischen Insel Aegina und jede von ihnen ist einzigartig. Wir lieben sie und sie lieben uns!

Bei faza-aegina gibt es noch ganz viele dieser Wundertüten, wie zum Beispiel auch die schwarze Schönheit Nene, die noch ein Körbchen sucht.

Manche Wundertüte ist schon in Deutschland und man kann sie einfach besuchen.

Behutsam öffnen und dann …. Wundern! Oder wie sagte mein kleiner Sohn zu seiner Oma Gilla, nachdem er sich eine Wundertüte gekauft hatte: jetzt fahren wir nach Hause und dann werden wir uns aber ganz schön wundern!

Alles Liebe wünsche ich euch,

Eure Birgit

2 thoughts on “Wundertüte Felita

  1. Liebe Birgit,
    ich bin auf deine wunderschöne Seite gestoßen und deine Beschreibungen sind super schön. Ich freue mich schon auf weitere Berichte von und auf weitere Hundespaziergänge mit dir :-))))
    Liebe Grüße
    Heike

  2. Liebe Heike,
    es zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, deinen schönen Kommentar zu lesen. Wo du unsere tollen Hundespaziergänge erwähnst, da liegt doch schon einer der nächsten Beiträge auf der Hand. Ich freue mich darauf und die Mädels freuen sich auf Chatta und Henry.
    Liebe Grüße, deine Birgit

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